Warum Werder-Coach Werner sich auch nach dem Köln-Debakel treu bleibt
Der Frust über die 1:7-Pleite sitzt immer noch tief bei den Bremern. Im Heimspiel gegen Union Berlin will Werder die passende Reaktion auf den Rückschlag zeigen.
Wenngleich schon wieder reichlich Wasser die Weser heruntergeflossen ist, wirkt das Köln-Debakel bei Ole Werner noch spürbar nach. Zwar bleibt der Werder-Trainer während der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Union Berlin (Mittwoch, 20:30 Uhr) zumeist ruhig und gelassen wie eh und je. Doch mehr als ein einsames Schmunzeln huscht dem 34-Jährigen, der für gewöhnlich schon zu dem ein oder anderen Scherz aufgelegt ist, nicht über die Lippen.
Du kannst die Dinge, die hinter dir liegen, nicht noch mal spielen – auch wenn du es gerne würdest.
Werder-Trainer Ole Werner auf der Pressekonferenz vor dem Union-Spiel
Werner hätte sich mehr Gegenwehr gewünscht
Trotz der heftigen 1:7-Niederlage fiel die Aufarbeitung der Partie nicht anders aus als bei sonstigen Spielen. "Wir sind – und das zeichnet uns auch aus – im Umgang miteinander immer sehr kritisch", so Werner. Vor allem geärgert hat sich der Werder-Trainer darüber, dass seine Schützlinge nach der katastrophalen ersten Hälfte in Köln auch nach dem Seitenwechsel nur wenig Gegenwehr boten: "Ich hätte mir gewünscht, dass wir eine größere Widerstandsfähigkeit gezeigt hätten."
Auch wenn die Mannschaft nahezu durch die Bank weg einen desaströsen Auftritt hinlegte, bleibt Werner sich treu. Soll heißen: Große Wechsel wird es weder beim System noch beim Personal geben. "Wichtig ist, dass wir bei der Arbeitsweise bleiben, die uns bislang ausgezeichnet hat", so Werner.
In Momenten, in denen es nicht läuft, darfst du nicht den Fehler machen, alles über den Haufen zu werfen. Es geht nicht darum, Zeichen zu setzen, sondern die bestmögliche Mannschaft aufzustellen.
Werder-Trainer Ole Werner auf der Pressekonferenz vor dem Union-Spiel
Werner traut seinem Team einen Sieg gegen Union zu
Dass der grün-weißen Seele ein Heimsieg gegen Union Berlin gut täte, steht außer Frage. "Es ist immer wichtig, auf Rückschläge gut zu reagieren", sagte Werner. Insofern sei die Partie schon eine von der Sorte, die in die Kategorie "wichtiges Spiel" fällt. Doch auch wenn der Blick nach vorne geht, gelte es sich laut Werner bewusst zu machen, woher man kommt. Und angesichts der eigenen Aufsteiger-Rolle liegen die Bremer mit 21 Punkten aus 16 Spielen mehr als im Soll.
Die "Eisernen" hingegen befinden sich auf dem dritten Tabellenplatz, schlugen zuletzt Hoffenheim mit 3:1. "Union Berlin ist eine Mannschaft, die körperlich spielt und unangenehm ist", sagt Werner. Das Team von Trainer Urs Fischer stehe daher auch nicht zufällig dort, wo es sich aktuell befindet. Trotz der ungleichen Ausgangslage glaubt Werner an die Chance seiner Mannschaft. "Mit 24 Punkten aus der Hinrunde gehen zu können, sollte für uns alle Motivation genug sein, Gas zu geben", so der Werder-Trainer.
Für uns geht es jetzt darum, alle Kräfte zu bündeln – und daran wird sich bis zum 34. Spieltag nichts ändern.
Werder-Trainer Ole Werner auf der Pressekonferenz vor dem Union-Spiel
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 24. Januar 2023, 18:06 Uhr