Steilgehen vor dem Startschuss: Wie die Sixdays-Vorbereitung abläuft
Vom 10. bis 13. Januar geht es in der ÖVB-Arena wieder rund: Zum 58. Mal finden die Sixdays statt. Ein Event, dessen Vorbereitung nichts für schwache Nerven ist.
Bevor das Bahnradrennen am Freitag losgeht, muss der Untergrund final präpariert werden. Dafür zuständig ist ein Klebe-Team aus Helferinnen und Helfern. Auf speziellen Leitern stehend wird die 166 Meter lange Bahn geschrubbt, mit Werbung beklebt und poliert.
In Berlin klebt das Team seit mehr als zehn Jahren die Sechs-Tage-Bahn, in Bremen erst zum zweiten Mal. Der Unterschied: der Winkel der Fahrbahn. Das Rund in Bremen ist wesentlich steiler als in der Hauptstadt.
Unerlässlich für die Klebe-Arbeiten an der Bremer Bahn ist die Schwindelfreiheit. Das weiß auch Sandra Haberstroh, die zum Klebe-Team gehört: "Die Schräge macht's halt. Die Höhe ist es gar nicht, sondern eher das Steile. Aber wir sind das gewohnt."
Die Geschwindigkeit auf dem Fahrrad und wenn man sich vorstellt, dass da einer ins Straucheln kommt. Da habe ich schon Respekt vor.
Kleberin Sandra Haberstroh über die Bahn in Bremen
Anspannung und Vorfreude wegen Sixdays
Die Sixdays-Organisatoren Mario Roggow und Erik Weispfennig blicken mit viel Vorfreude auf das traditionsreiche Rennen, stehen so kurz vor Beginn aber gleichzeitig auch unter Stress.
Für mich ist die größte Freude, wenn der Startschuss fällt. Dann läuft das Ganze und man kann es nicht mehr aufhalten.
Sixdays-Organisator Erik Weispfennig
Die Anspannung resultiert nicht zuletzt auch daraus, dass sich zum Startschuss am Freitagabend Politik-Prominenz angekündigt hat: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wird in Bremen zu Gast sein und den Startschuss abgeben.
Faesers Kommen habe nichts mit der Bundestagswahl im Februar zu tun und sei nicht mit Wahlkampf zu verwechseln, erklärt Projektleiter Roggow: "Wir haben das schon seit Jahren immer mal vorgehabt und angefragt. Aber oft passte es nicht, weil zu Beginn des Jahres immer Veranstaltungen wie Neujahrsempfänge sind. Aber in diesem Jahr hat es gepasst."
Theo Reinhard vor seinen letzten Bremer Sixdays
Sixdays-Vorjahressieger Theo Reinhardt fährt zum letzten Mal in Bremen mit. Ende Januar beendet der mehrfache Bahnrad-Weltmeister in Berlin seine Profikarriere.
Doch auf der steilen Bahn in Bremen will der 34-jährige Reinhardt noch ein letztes Mal richtig Vollgas geben – unverständlich für Kleberin Sandra Haberstroh: "Meine Welt wäre das nicht. Ich bin froh, dass ich sie nur bekleben muss."
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 8. Januar 2025, 18:06 Uhr