Wie der Ex-Bremer Woltemade in Stuttgart in die Erfolgsspur fand
Nick Woltemade ist gebürtiger Bremer und spielte schon als Kind für Werder. Nach seinem Wechsel im Sommer zeigt er beim VfB Stuttgart jetzt sein ganzes Können.
Besser hätten die vergangenen Wochen für Nick Woltemade kaum laufen können. An den vergangenen beiden Spieltagen stand der 22-Jährige jeweils in der "Elf des Spieltages" der Sportschau. Kein Wunder, schließlich hatte Woltemade beide Male großen Anteil an den Stuttgarter Siegen. Beim 3:2 gegen Union Berlin gelangen ihm zwei Treffer. Ein Tor und eine Vorlage steuerte er wiederum beim 3:1 gegen den 1. FC Heidenheim bei.
Auch im DFB-Pokal konnte Woltemade überzeugen. Souverän haben die Stuttgarter sich im Achtelfinale gegen Jahn Regensburg (3:0) durchgesetzt. Woltemade war am Sieg mit einem Tor und einer Vorlage maßgeblich beteiligt.
Coach Hoeneß lobt Woltemade in den höchsten Tönen
Bei seinen Mitspielern kommt Woltemade gut an. "Er ist eine Maschine", zeigte sich zuletzt Sturmkollege Ermedin Demirovic beeindruckt. Trotz seiner Körpergröße von 1,98 Metern ist Woltemade technisch beschlagen. "Eurosport" bezeichnete ihn in dieser Woche als "Musiala im Körper eines Basketballers". Woltemade kann Bälle behaupten und seine Teamkollegen in Szene setzen. Darüber hinaus überzeugt er beim VfB nun auch im Torabschluss.
Dabei lief es in Stuttgart zunächst nicht wie erhofft. Der VfB nominierte Woltemade nicht für den Champions-League-Kader. Auf sein Debüt in der Königsklasse muss er also noch warten. Dafür läuft es mittlerweile in der Bundesliga richtig gut. "Ganz klar: 'Man of the match'", lobte sein Trainer Sebastian Hoeneß den früheren Bremer nach dem 3:1-Erfolg in Heidenheim.
Nick ist in einer sehr guten Form, hat eine Topquote und war für uns der Spielentscheider. Das freut mich für ihn, weil er ein Junge ist, mit dem es richtig Spaß macht, zusammenzuarbeiten. Weil er offen ist, lernwillig ist, Charakter hat, auch Dinge einfordert, eine Meinung zu den Dingen hat.
Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß
Woltemade debütierte mit 17 in der Bundesliga
Nach einem durchwachsenen Start brilliert er mittlerweile bei den Schwaben. Sein Talent wurde schon immer hoch angepriesen. Bei Werder debütierte er am 1. Februar 2020 in der Bundesliga. Beim 1:2 gegen den FC Augsburg stellte Cheftrainer Florian Kohfeldt den damals 17-Jährigen überraschend in die Startelf. Der große Druchbruch gelang ihm an der Weser aber nicht.
Für die Saison 2022/23 liehen die Bremer ihn an den SV Elversberg in die 3. Liga aus. Dort schoss er zehn Tore und lieferte neun Vorlagen. Woltemade wurde zum besten Spieler der ganzen Liga gewählt. Bei Werder musste er sich aber auch im Anschluss hinten anstellen. Werner setzte ihn zumeist nur auf die Ersatzbank.
Mehr als vier Jahre Warten auf das erste Profi-Tor für Werder
Im April verkündete Woltemade via Instagram, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Als "mega bitter" bezeichnete Werner diese Entscheidung. Die Reaktionen bei den Bremer Fans fielen wiederum unterschiedlich aus.
Einige bedauerten, dass ein "Bremer Jung", wie Woltemade sich selbst bezeichnet, den Klub verlässt. Andere verwiesen darauf, dass der hochgepriesene Angreifer auch nach vier Jahren immer noch kein einiges Tor für Werder in der Bundesliga oder der 2. Liga erzielt hat. Immerhin: Ganz ohne Treffer hat Woltemade sich nicht verabschiedet. Beim 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach erzielte er am 32. Spieltag zwei Tore.
Starke Scorer-Werte auch in der U21-Nationalmannschaft
In Stuttgart zeigt er sich nun regelmäßig so treffsicher. Auch in der U21-Nationalmannschaft übezeugt Woltemade aktuell. In den vergangenen vier Einsätzen gelangen ihm für die DFB-Elf drei Tore und drei Vorlagen. Geht seine Entwicklung so weiter, dürfte er in den Überlegungen von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die WM 2026 eine gewichtige Rolle spielen.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Das Wochenende, 21. Dezember 2024, 13:40 Uhr