Werder-Stürmer Kownacki: "Ich bin nicht Robert Lewandowski"

Ehrgeizig, selbstbewusst, bodenständig: Werder-Stürmer Dawid Kownacki

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Der polnische Stürmer Dawid Kownacki will in Bremen richtig durchstarten – am liebsten gemeinsam mit Füllkrug und Ducksch. Das scheint gar nicht so abwegig.

Dawid Kownacki hatte wohl das Bedürfnis, gleich mal etwas klarzustellen. "Ich bin nicht Robert Lewandowski, ich bin Dawid Kownacki." Als hätte bei seiner offiziellen Vorstellung bei Werder Bremen am Mittwoch da irgendwie die Gefahr bestanden, ihn mit den zweimaligen Weltfußballer zu verwechseln.

Doch es ist schon nachvollziehbar, dass sich Werders neuer Mittelstürmer ein bisschen freischwimmen möchte. Denn sicherlich ist es für Kownacki nicht einfach, dass er ausgerechnet auf der gleichen Position spielt wie Lewandowski, der in Polen wie ein Volksheld verehrt wird.

"Werder ist eine gute Chance für mich"

Werder-Stürmer Dawid Kownacki spricht am Rande des Trainings mit Trainer Ole Werner.
Guter Austausch: Trainer Ole Werner (links) mit seinem neuen Stürmer Dawid Kownacki. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Wenig verwunderlich also, dass Kownacki seit zwei Jahren nicht mehr zur polnischen Nationalmannschaft eingeladen wurde. An einem Ausnahmespieler wie Lewandowski kommt man eben nicht leicht vorbei. Doch Kownacki erhofft sich mit seinem Neustart bei Werder auch, dass der nächste Anlauf in Richtung EM 2024 doch noch klappen könnte.

"Ich möchte dem Klub helfen", sagt Kownacki, "und wenn ich das gut mache, ist die Chance da, in die Nationalmannschaft zurückzukommen." Kownacki hat mit seinen 26 Jahren noch viel vor, in Bremen soll der nächste Schritt in seiner Karriere gelingen. Zuvor hat er in der 2. Liga bei Fortuna Düsseldorf gespielt. Hat 14 Tore in 32 Spielen erzielt. Und dort wollte ihn Sport-Vorstand Klaus Allofs auch eigentlich nicht ziehen lassen. "Aber er hat dann gesagt, dass Werder eine gute Chance für mich ist", erzählt Kownacki.

Schon viel Lob von Trainer Werner

Und diese Chance will er nutzen. In der ersten Woche mit den neuen Mannschaftskollegen hat sich Kownacki schon gut eingelebt – und getroffen. Im ersten Testspiel in Verden am vergangenen Sonntag staubte er ab, Trainer Ole Werner ist angetan von dem, was er bisher vom Mann mit der Rückennummer neun gesehen hat.

"Er ist ein cleverer Spieler, sehr spielintelligent und setzt die Dinge schnell um", lobte Werner nach dem Test-Kick. Dass Kownacki mit Marvin Ducksch schon ein halbes Jahr in Düsseldorf zusammengespielt hat, schadet beim schnellen Eingewöhnen sicher nicht. Mehr noch aber die Demut, mit der Kownacki daher kommt.

Werder bald mit Dreier- statt Zweiersturm?

Werder-Stürmer Dawid Kownacki gestikuliert im Testspiel mit dem ausgetreckten linken Arm.
Schon mittendrin beim ersten Testspiel gegen Drochtersen/Assel: Dawid Kownacki. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

"Ich kann viel von ihnen lernen", sagt Kownacki mit Blick auf seine Stürmer-Kollegen Ducksch und Niclas Füllkrug. "Sie haben es im letzten Jahr sehr gut zusammen gemacht, ich habe viele Spiele angeschaut. Aber jetzt bin ich auch hier, wir können auch zusammen spielen." Werner hatte einen möglichen Systemwechsel bereits angedeutet, also mit drei statt zwei Stürmern, um flexibler zu agieren.

Es muss also kein zwingender Konkurrenzkampf im Bremer Sturm ausbrechen, bei dem einer am Ende auf der Bank hockt. Noch ist zudem offen, ob Füllkrug überhaupt weiterhin bei Werder spielen wird. Kownacki kommt so oder so zu einem günstigen Moment zu den Bremern, denn die Chance, sich einen Stammplatz zu erkämpfen, ist da.

"Vom ersten Tag an lief es super"

"Ich habe viele Gespräche mit Clemens Fritz und Ole Werner geführt", sagt Kownacki, "und ich habe das Gefühl, der Klub ist perfekt für mich. Es ist familiär und als Stürmer kann ich hier viele Tore schießen. Alle haben mir das Gefühl gegeben, dass sie mich wollen und vom ersten Tag an lief es super."

Und so dürfte auch bald jeder in Bremen wissen, dass dieser neue Pole bei Werder Kownacki und nicht Lewandowski heißt. Aber dass der auch Tore schießen kann. Mehr noch: "Das war meine allererste Pressekonferenz auf Deutsch. Ich denke, es war nicht schlecht."

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 12. Juli 2023, 16:15 Uhr