Stark angefangen, stark nachgelassen – Werder schwach und ratlos

Werder-Trainer Werner: "Es war eine verdiente Niederlage"

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Es war ein Nachmittag zum Vergessen für Werder: Gegen die TSG Hoffenheim kassierten die Bremer nach 1:0-Führung eine 1:3-Schlappe – und suchen nach Erklärungen.

Es kommt nicht oft vor, dass der Unmut der Werder-Fans im Weser-Stadion hörbar wird. Die Bremer Anhänger gelten als sehr genügsam und es muss schon viel passieren, dass Pfiffe für die eigene Mannschaft durchs Stadion hallen.

Am Sonntag war so ein Moment, an dem das Unzufriedenheitsmaß der Bremer Fans doch überschritten war und die Werder-Spieler zur Halbzeitpause mit Pfiffen verabschiedet wurden.

"Haben aufgehört, Fußball zu spielen"

Nachvollziehbar war das schon, denn Werder hatte nach 15 Minuten den eigenen Spielbetrieb eingestellt. Dabei war mit der TSG Hoffenheim eine derzeit arg gebeutelte Mannschaft zu Gast, der nach nur sieben Minuten auch noch ein Eigentor unterlaufen war.

In der Fußballsprache ist das ein Elfmeter ohne Torwart oder eine Steilvorlage, die man nur noch locker ins Tor schieben muss – aber Werder misslang diese kinderleichte Aufgabe auf ganzer Linie.

Nach der Führung haben wir dann einfach aufgehört, Fußball zu spielen und ich weiß nicht warum.

Werder-Profi Leonardo Bittencourt

Werder-Profi Bittencourt zum 1:3: "Haben aufgehört Fußball zu spielen"

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"Die Niederlage war verdient"

Ratlosigkeit und Frustration herrschte nach dem Abpfiff im Weser-Stadion, auf den Rängen und bei den Grün-Weißen auf dem Spielfeld gleichermaßen. "Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen und keine Lösungen mehr gefunden", bilanzierte Trainer Ole Werner: "Es war insgesamt keine gute Leistung von uns. Die Niederlage war verdient."

Werder spielte ganz schwach gegen Hoffenheim und irgendwie verwunderte es bei diesem blutleeren Auftritt kaum, dass die Bremer im eigenen Stadion seit elf Jahren auf einen Sieg gegen die TSG warten.

Verteidiger Stark wird zwei Mal getunnelt

Und das Warten geht weiter, denn "wir haben nicht stattgefunden, wie wir uns das vorgestellt haben", meinte Romano Schmid, der in einer schlechten Mannschaft noch einer der Besseren war. "Wir haben jeden zweiten Ball verloren, die Gegentore gehen zu leicht."

Bitter dabei auch der Auftritt von Verteidiger Niklas Stark, der gerade erst von seiner Rotsperre zurückgekehrt war. Bei den ersten beiden Gegentreffern rutscht ihm der Ball durch die Beine, Stark macht eine mehr als unglückliche Figur. "Es ist ärgerlich, aber gerade schwer zu erklären", meinte Stark zu Werders Auftritt.

Stark nach Werders TSG-Schlappe: "Dürfen nicht in Panik verfallen"

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"3. Gegentor hat uns den Stecker gezogen"

Werder-Spieler schauen frustriert auf dem Spielfeld, als die Hoffenheimer Spieler ihren Treffer bejubeln.
Jubeln durften am Sonntag nur die Hoffenheimer Profis im Bremer Weser-Stadion. Bild: Imago | Nordphoto

Warum die Bremer in diesem Heimspiel einfach so "den Faden verloren haben", wie der Sportliche Leiter Peter Niemeyer erklärte, konnte sich bei Werder keiner so richtig erklären. "Zu wenig Reife" oder das "Quäntchen, das gefehlt hat", wie andere anführten, konnte es alleine nicht sein, um den Totalausfall der kompletten Mannschaft einzuordnen.

In der ersten Halbzeit gelang Werder kein einziger Torschuss. In der zweiten Hälfte kamen die Bremer für einen Moment mit Schwung ins Spiel. Der verpuffte schnell. "Das dritte Gegentor hat uns dann den Stecker gezogen", sagte Werner.

Werder auf Erklärungssuche

Wie das passiert war und warum Werder in der zweiten Halbzeit nicht den Weg zurück ins Spiel fand, wird nun ausführlich analysiert werden. Es dürfte keine angenehme Sitzung werden für alle Beteiligten.

"Wir dürfen jetzt aber nicht in Panik geraten", betonte Stark. Doch ein unruhiges Gefühl sollte sich zumindest bei Werder breit machen. Zwar sind die Abstiegsplätze weit weg, aber als Tabellenzehnter mit 30 Punkten verschwindet der Traum von Europa ein Stückchen weiter am Horizont. Und dafür hatten die Fans im Weser-Stadion wohl Grund genug, ihrem Unmut ein bisschen Luft zu machen.

Spielplan

Datum Uhrzeit Heim Gast Ergebnis
21.02.2025 20:30 Uhr
SC Freiburg Freiburg
Werder Bremen Werder
Ergebnis: - zu -
22.02.2025 15:30 Uhr
Holstein Kiel Kiel
Bayer Leverkusen Leverkusen
Ergebnis: - zu -
22.02.2025 15:30 Uhr
Borussia Mönchengladbach M'gladbach
FC Augsburg Augsburg
Ergebnis: - zu -
22.02.2025 15:30 Uhr
VfL Wolfsburg Wolfsburg
VfL Bochum Bochum
Ergebnis: - zu -
22.02.2025 15:30 Uhr
1. FSV Mainz 05 Mainz
FC St. Pauli St. Pauli
Ergebnis: - zu -
22.02.2025 18:30 Uhr
Borussia Dortmund Dortmund
1. FC Union Berlin Union Berlin
Ergebnis: - zu -
23.02.2025 15:30 Uhr
RB Leipzig Leipzig
1. FC Heidenheim 1846 Heidenheim
Ergebnis: - zu -
23.02.2025 17:30 Uhr
Bayern München Bayern
Eintracht Frankfurt E. Frankfurt
Ergebnis: - zu -
23.02.2025 19:30 Uhr
1899 Hoffenheim Hoffenheim
VfB Stuttgart Stuttgart
Ergebnis: - zu -

Tabelle

# Mannschaft Spiele Siege U Niederlagen Tore Differenz Punkte
1
Bayern München Bayern
22 17 4 1 65:19 46 55
2
Bayer Leverkusen Leverkusen
22 13 8 1 49:27 22 47
3
Eintracht Frankfurt E. Frankfurt
22 12 6 4 49:29 20 42
4
RB Leipzig Leipzig
22 10 7 5 36:29 7 37
5
SC Freiburg Freiburg
22 11 3 8 29:36 -7 36
6
1. FSV Mainz 05 Mainz
22 10 5 7 35:24 11 35
7
VfB Stuttgart Stuttgart
22 10 5 7 40:33 7 35
8
Borussia Mönchengladbach M'gladbach
22 10 4 8 35:32 3 34
9
VfL Wolfsburg Wolfsburg
22 9 6 7 45:36 9 33
10
Werder Bremen Werder
22 8 6 8 35:42 -7 30
11
Borussia Dortmund Dortmund
22 8 5 9 37:38 -1 29
12
FC Augsburg Augsburg
22 7 7 8 24:35 -11 28
13
1. FC Union Berlin Union Berlin
22 6 6 10 21:29 -8 24
14
FC St. Pauli St. Pauli
22 6 3 13 18:25 -7 21
15
1899 Hoffenheim Hoffenheim
22 5 6 11 29:45 -16 21
16
1. FC Heidenheim 1846 Heidenheim
22 4 2 16 25:45 -20 14
17
VfL Bochum Bochum
22 3 5 14 21:46 -25 14
18
Holstein Kiel Kiel
22 3 4 15 34:57 -23 13

Legende:

  • Champions League
  • Europa League
  • Europa Conference League Quali.
  • Relegation
  • Abstieg
  • Die Partie Union Berlin - VfL Bochum (1:1) vom 14. Spieltag wurde nachträglich mit 2:0 für Bochum gewertet, nachdem VfL-Keeper Patrick Drewes in der Nachspielzeit von einem Feuerzeug am Kopf getroffen wurde und die Partie nicht zu Ende spielen konnte. Da Union gegen das Urteil Einspruch eingelegt hat, ist es noch nicht rechtskräftig. (Stand 13.01.2025).

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Autorin

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 17. Februar 2025, 18:06 Uhr