Irre Handspiele in Liga 2 – das passierte einst auch einem Werder-Star

Gunnar Sauer, Kalle Riedle und Mirko Votava stehen samt Schiedsrichter Joachim Kautschor um einen am Boden liegenden Werderspieler
Bei Werders 3:1-Heimsieg gegen Bayern München in der Saison 1987/1988 stand Gunnar Sauer (Zweiter von rechts) ungewollt im Mittelpunkt. Bild: Imago | Kicker/Eissner

Die Partie Magdeburg gegen Fürth sorgte für Aufsehen. Zweimal nahmen Spieler den Ball in die Hand, zweimal folgten Elfmeter. Einen ähnlichen Fall gab es auch schon mal bei Werder.

Was klingt, als könnte es maximal im Juniorenbereich passieren, hat sich am Sonntag auf Profiniveau in der 2. Fußball-Bundesliga zugetragen. Im Fokus: Fürths Gideon Jung sowie Magdeburgs Daniel Heber. Beide Spieler leisteten sich in dem Spiel jeweils einen gravierenden Aussetzer.

In der 13. Minute griff sich Feldspieler Jung im eigenen Strafraum den Ball. Der Fürther war der Auffassung, er soll einen Abstoß ausführen. Schiedsrichter Bastian Dankert blieb nichts anderes übrig, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen.

Ähnliches trug sich knapp 30 Minuten später auf der Gegenseite zu. Nach einem Zweikampf vor dem Magdeburger Strafraum rollte der Ball in den Sechzehner des FCM. Dort nahm Daniel Heber den Ball – in der Annahme, Dankert würde den Zweikampf als Foul werten – ebenfalls in die Hände. Auch in dieser Situation entschied der Schiedsrichter zurecht auf Strafstoß.

Werders Gunnar Sauer mit Aussetzer gegen Bayern

Die Situationen wirkten skurril, einmalig waren sie aber nicht. Einst unterlief Gunnar Sauer im Trikot des SV Werder Bremen ein gleichartiger Fauxpas.

Werder Bremens Gunnar Sauer steht auf dem Platz.
Gunnar Sauer spielte zwischen 1984 und 1996 für den SV Werder Bremen. Bild: Imago | Kicker/Liedel

Im Heimspiel gegen den FC Bayern in der Saison 1987/1988 fing der Libero im eigenen Strafraum einen Ball. Er war davon ausgegangen, dass Schiedsrichter Joachim Kautschor das vorangegange Kopfballduell als Foulspiel an seinem Kollegen werten würde. Doch statt auf Freistoß für Werder entschied Kautschor auf Strafstoß für die Gäste. Bitter für Sauer.

Lothar Matthäus trat an – und schoss den Ball mit dem Spann auf die rechte Torseite. Werders Torwart Oliver Reck berührte den harten Schuss zwar noch, konnte ihn jedoch nicht mehr entscheidend abwehren. Die Bayern gingen 1:0 in Führung.

Ich habe ihm eben gesagt: "Du darfst im Strafraum nie einen Ball in die Hand nehmen. Hau den Ball mit dem Fuß weg oder mit dem Kopf."

Werders Trainer Otto Rehhagel über das Gespräch mit Gunnar Sauer

Nur eine Minute später zeigte Kautschor wieder auf den Punkt. Diesmal auf der anderen Seite. Werders Kalle Riedle war ohne Einwirkung eines Gegenspielers im Münchner Strafraum zu Boden gegangen. Eine klare Fehlentscheidung seitens des Schiedsrichters.

Frank Ordenewitz war die Entstehung des Strafstoßes egal und verwandelte. Durch zwei weitere Treffer von Riedle hieß es bei Abpfiff 3:1 für die Bremer. Es war wichtiger Sieg auf dem Weg zur zweiten Deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Sauers Aussetzer hatte somit keine sportlichen Folgen.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 9. Oktober 2024, 18:06 Uhr