Jugend forscht bei Werder: Der Bremer Weg zum Erfolg?
Pünktlich zum Jubiläum setzt Werder auf neues junges Blut. Mit Malatini, Alvero und Hansen-Aaröen holten die Bremer gleich drei Talente — denen künftig weitere folgen sollen.
An diesem Sonntag wird Werder 125 Jahre alt. Aktuell aber kommen die Bremer wieder deutlich jünger und frischer daher als an vergangenen Geburtstagen. Wo es noch vor Beginn der Rückrunde manchen Zweifel an der Kaderzusammensetzung gab, heißt es nun: "Da wächst ein richtig geiles Team zusammen", wie Youngster Justin Njinmah zuletzt betonte.
Werder hat wieder Talente, die andere auch gern hätten
Was der 23-Jährige mit seiner Aussage auch meint: Bei Werder spielen jetzt wieder Talente, die andere Vereine auch gern in ihren Reihen hätten. Neben Njinhmah etwa den zuletzt starken Nick Woltemade. Und auch die Neuzugänge aus der jüngst beendeten Transferperiode passen in dieses Raster: Aus Argentinien kam der 22 Jahre alte Verteidiger Julian Malatini (Defensa y Justicia), aus Frankreich der noch ein Jahr jüngere Mittelfeldspieler Skelly Alvero (Olympique Lyon). Und auf den letzten Drücker vermeldete Werder noch die Verpflichtung des 19-jährigen Norwegers Isak Hansen-Aaröen von Manchester United.
"Wir waren intensiv unterwegs", sagte Profifußball-Leiter Clemens Fritz über seine arbeitsreichen Wochen. "Wir haben im vergangenen Jahr klare Profile festgelegt, was wir brauchen. Für uns war klar, dass wir junge, entwicklungsfähige Potenzialspieler dazuholen wollen, die uns in der Breite ein Stück weit mehr Flexibilität geben können." Da sei es "auch relativ egal, von welchem Kontinent die kommen".
Wir haben ganz klar unsere Märkte, aber schauen auch über den Tellerrand und gucken, wo interessante Spieler zu finden sind.
Werders Profifußball-Leiter Clemens Fritz
"Wir werden bis zum Saisonende jeden brauchen"
Noch bevor die Bremer den Transfer von Hansen-Aaröen eingetütet hatten, zeigte sich Werder-Trainer Ole Werner zufrieden mit der grün-weißen Ausbeute: "Wir wollten den Kader verbreitern und gewisse Profile abdecken — das ist uns gelungen." Glaubt man Werner, werden die Neulinge nicht nur mitlaufen, sondern auch Spielanteile bekommen. "Wir haben in den letzten Wochen jeden gebraucht und werden bis zum Saisonende jeden brauchen", so der Werder-Coach.
Die bisherige Saison hat gezeigt, dass jeder im Laufe der Saison seine Möglichkeiten bekommt.
Werder-Trainer Ole Werner
Junge Spieler zu Beginn ihrer Laufbahn zu begleiten, bedeuten auch für Werner besondere Aufgaben. "Natürlich ist es ein Unterschied, ob du am Anfang deiner Karriere stehst oder schon zehn, zwölf Jahre auf dem Buckel hast", so der Werder-Trainer. Für den Spieler gehe es vor allem darum, seinen Weg zu finden und sich erst mal im Profibereich zurechtzufinden, was Arbeitshaltung und Arbeitsabläufe angeht.
Einem Spieler, der Anfang zwanzig ist, gibt man ein paar Dinge mehr mit und verändert ein paar Dinge mehr als bei einem Spieler, der Mitte dreißig ist.
Werder-Trainer Ole Werner
Die Mischung macht's
Den zuletzt verpflichteten Talenten sollen in Zukunft viele weitere nachkommen. Denn auch die 38 Millionen Euro, die ein Bündnis regionaler Investoren in den Club steckt, sollen diesem Muster folgen: "Wir werden intelligent investieren und möchten junge, talentierte Spieler in einem Alter von 16 bis 22 verpflichten", sagte Geschäftsführer Klaus Filbry. Für Werner ist allerdings auch klar: "Bei einer Mannschaft macht es immer die Mischung."
Du brauchst Spieler, die noch nicht am Ende ihrer Entwicklung sind. Aber du brauchst auch Spieler, die durch ihre Erfahrung und ihre nachgewiesene Qualität eine gewisse Konstanz in ihrer Leistung haben.
Werder-Trainer Ole Werner
Quellen: buten un binnen und dpa.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 1. Februar 2024, 18:06 Uhr