So will Atlas Delmenhorst gegen St. Pauli "das Unmögliche wahr machen"
Im Pokal-Duell mit dem Zweitligisten ist Atlas Delmenhorst klarer Außenseiter. Doch um die Sensation zu schaffen, ist dem Regionalliga-Absteiger jedes Mittel recht.
Bei Atlas Delmenhorst steigt die Anspannung. Auf Hochtouren laufen die letzten Vorbereitungen für eines der größten Spiele der Vereinsgeschichte: das Pokal-Nordderby mit dem großen FC St. Pauli (Samstag, 15:30 Uhr). "Das ist ein riesiges Event für ganz Delmenhorst", sagte Atlas-Kapitän Mustafa Azadzoy zu buten un binnen.
Wir bereiten uns super vor und hoffen, dass wir das Unmögliche wahr machen können.
Atlas-Kapitän Mustafa Azadzoy zu buten un binnen.
Um das "Unmögliche" – sprich: den Zweitligisten zu schlagen – möglich zu machen, scheint dem Fünftligisten jedes Mittel recht zu sein. Selbst das Spielfeld im Stadion an der Düsternortstraße wird in den Matchplan einbezogen. "Wir spielen in unserem Wohnzimmer und werden die Löcher in unserem Rasen nicht mehr flicken. Die lassen wir jetzt so, bis St. Pauli kommt", sagte Sportchef Bastian Fuhrken mit einem Augenzwinkern.
"Es kommt darauf an, mutig und diszipliniert zu sein"
Der Außenseiter tritt mit einem Erfolgserlebnis zum Duell mit dem Kiez-Klub an: Zum Oberliga-Auftakt schlug Atlas den VfV 06 Hildesheim mit 2:0 (1:0). Ein Sieg, der dem Regionalliga-Absteiger Selbstvertrauen gegeben hat. Selbstvertrauen, auch gegen St. Pauli bestehen zu können. "Es kommt darauf an, mutig und diszipliniert zu sein", betonte Atlas-Trainer Dominik Schmidt.
Wir müssen gegen den Ball gut arbeiten. Und wenn wir den Ball haben, müssen wir uns trauen, Fußball zu spielen. Keiner rechnet uns große Chancen aus. Aber genau dort ist der Knackpunkt, an dem wir ansetzen wollen, um für eine Überraschung zu sorgen.
Atlas-Trainer Dominik Schmidt zu buten un binnen
Kiez-Kicker holen Sieg und Remis zum Saisonstart
St. Pauli wiederum ist mit einem Sieg und einem Remis in die Saison gestartet: Während die Hamburger auswärts beim 1. FC Kaiserslautern mit 2:1 (0:0) gewannen, reichte es im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf nur zu einem torlosen Unentschieden. Mehr noch: Unter Trainer Fabian Hürzeler ging St. Pauli in 18 Spielen nur zweimal als Verlierer vom Platz. Trotz der starken Serie will der Pokal-Favorit aber nicht den Fehler machen, die Delmenhorster zu unterschätzen. "Der DFB-Pokal macht immer Spaß, aber schreibt auch seine eigenen Gesetze", sagte Pauli-Mittefeldspieler Marcel Hartel.
Wenn du nicht fokussiert an die Sache rangehst, fliegst du in der 1. Runde raus.
Pauli-Mittefeldspieler Marcel Hartel
Schon wenige Stunden, nachdem der offizielle Ticketverkauf begann, war das Spiel ausverkauft. 4.999 Zuschauer passen ins Stadion, 750 Karten gingen an den Gast. Mehr Tickets waren nicht möglich, ansonsten hätten sich die Auflagen geändert. Doch auch so gehen die Atlas-Verantwortlichen schon am Anschlag. "Wir haben uns mit vielen Leuten Urlaub genommen", sagte Sportchef Bastian Fuhrken.
Wahrscheinlich wird die Lunte sehr kurz sein, wenn Fragen oder Dinge kommen, die man nicht voraussehen kann. Es wird sehr, sehr anstrengend werden.
Atlas-Sportchef Bastian Fuhrken zu buten un binnen
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 8. August 2023, 18:06 Uhr