Nichts ging gegen Frankfurt – nur bei Eigentoren ist Werder spitze
Harmlos und mutlos spielten die Bremer gegen die Eintracht und trafen dabei auch noch ins eigene Netz. Die 0:2-Schlappe sorgte für viel Frust bei den Grün-Weißen.
Nicht einmal die lachsfarbenen Trikots taugten am Samstagabend noch als eine Art Leistungsverstärker oder gar Glücksbringer. Zuvor hatte Werder zwar jedes der fünf Male in den so kontrovers diskutierten Jerseys gewonnen, doch in der Frankfurter Arena hätte wohl nichts etwas an diesem gebrauchten Abend ändern können.
Wenn du auswärts bei Eintracht Frankfurt antrittst, brauchst du eben auch einen Moment, wo du einen Fuß in die Partie bekommst und selber Gefahr ausstrahlst. Diesen Moment haben wir uns nicht erspielen können.
Werder-Trainer Ole Werner
Der einzige Fuß, den Werder in die Partie bekam, war jener rechte von Marco Friedl, mit dem der Bremer Kapitän den Ball unglücklich ins eigene Tor lenkte. Da waren erst acht Minuten gespielt, doch im Grunde hatte sich der Lauf der Partie damit schon entschieden.
Kein Torschuss in der 1. Halbzeit
"Ich hatte keine Sekunde Zeit, um zu reagieren", grämte sich Friedl: "Das Einzige, was ich mir vorwerfen kann, ist, mich besser zu positionieren." Es war Werders 66. Eigentor der Bundesliga-Historie – mehr unterliefen keiner anderen Mannschaft. Das Missgeschick war also passiert und bei Werder passierte danach nicht mehr viel.
Keinen einzigen Torschuss brachten die Bremer in der ersten Halbzeit zustande. In einem Spiel, in dem der Tabellensechste aus Frankfurt keine Kraftanstrengung benötigte, um den Gegner im Griff zu behalten.
"Uns fehlt Mut und Risikobereitschaft"
"Wir hatten Probleme, mitzuhalten", monierte Stürmer Niclas Füllkrug: "Es ist enttäuschend, dass wir mit viel Aufwand kaum eine Chance herausgespielt haben. Das ist etwas, womit ich nicht so gut leben kann."
Auf magere drei Torschüsse brachte es Werder am Ende. Einer davon war ein Treffer von Füllkrug in der Nachspielzeit, der allerdings aus Abseitsposition entstand.
Wir sind heute auf einen sehr guten Gegner getroffen. Das ändert aber nichts daran, dass uns im Moment der Mut und die Risikobereitschaft fehlt.
Werder-Stürmer Niclas Füllkrug
Niederlage ist kein Beinbruch
Auch Trainer Ole Werner hatte sich ein anderes Gesicht seiner Mannschaft gewünscht: "Unter dem Strich haben uns Überzeugung und Mut gefehlt." Und besonders viel Mut hätten sie gebraucht, um den Ausfall von fünf Spielern zu kompensieren und der Eintracht Paroli bieten zu können. Aber an ihre Leistungsgrenze waren die Bremer dieses Mal nicht annähernd herangekommen. "Wir sind als Mannschaft nicht an die 100 Prozent gekommen", sagte Friedl: "Es war eine verdiente Niederlage."
Eine Niederlage allerdings, die die Werder-Welt nicht in ihren Grundfesten erschüttern wird. Der Aufsteiger steht mt 27 Punkten als Tabellenzehnter weiterhin ordentlich da und hat mit Bochum und Augsburg nun wieder lösbarere Aufgaben vor sich. "Dortmund und Frankfurt waren Mannschaften, bei denen wir nicht mithalten können", meinte Füllkrug: "Daher ist es halb so wild, wenn man so ein Spiel verliert."
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Das Wochenende im Stadion, 18. Februar 2023, 20:25 Uhr