Robustes Eishockey und feine Kunst – dieser Bremerhavener mag beides
Moritz Wirth spielt seit einem Jahr bei den Fischtown Pinguins und sagt: Eishockey ist mein Leben, Kunst meine Leidenschaft. Wir haben mit ihm eine Galerie besucht.
Dass sich ein Eishockey-Spieler für Kultur interessiert, ist vielleicht eher ungewöhnlich. Moritz Wirth, Profi der Fischtown Pinguins, verbringt seine Freizeit gerne in Kunst-Galerien und hat selber ein Projekt gestartet, was er im Sommer ausstellen möchte.
Mit dem Sportblitz hat Wirth die Goethe45 besucht, eine kleine Galerie im Bremerhavener Stadtteil Lehe. In vier Räumen auf 90 Quadratmetern stellen hier gerade zwölf lokale Künstlerinnen und Künstler ihre Werke aus: Skulpturen, Bilder oder auch Praktisches, wie Messer aus alten Bohrköpfen.
Kunst an sich finde ich immer interessant und schaue mir auch viele Ausstellungen an und Galerien. Besonders diesen Raum fand ich ganz cool, dieses moderne, frische, die Streetart und das Graffiti – ganz cool.
Pinguins-Profi Moritz Wirth im Sportblitz
"Davon bekomme ich neue Energie"
Eishockey ist mein Leben, Kunst meine Leidenschaft – das sagt der 23-Jährige über sich selbst. Mit Kunst ist er schon früh in Kontakt gekommen.
In der Zahnarztpraxis seiner Mutter, hingen früher schon immer viele bunte Bilder an den Wänden.
Ich finde es einen coolen Ausgleich, davon bekomme ich neue Energie. Ich ziehe mir aus dem Ganzen Motivation und Freude, damit ich gestärkt aufs Eis komme.
Pinguins-Profi Moritz Wirth im Sportblitz
Schon jetzt ein Bremerhaven-Fan
Seit dieser Saison spielt der Verteidiger in Bremerhaven. Geboren in Frankfurt, aufgewachsen in Fürth und ausgebildet auf einem internationalen Eishockey-Internat in Österreich bei Salzburg. Bevor Wirth zu den Fischtown Pinguins gewechselt ist, hat er drei Jahre beim Eishockey-Topteam Adler Mannheim gespielt.
Bremerhaven schon etwas anderes. Es war auf jeden Fall eine Umstellung und ich finde positiv, weil es alles viel enger zusammen ist. Man hat einen coolen Überblick von allem.
Pinguins-Profi Moritz Wirth im Sportblitz
Wirth ist schon eher ein extravaganter Typ: Oversized rosa Batik Woll-Pulli, sechs Tage Bart und mit seinen schulterlangen, dunkelblonden Haaren sieht er aus, wie eine gepflegte Version von Kurt Cobain.
Mailand oder Monaco – Hauptsache Kunst
Während der langen Sommerpause im Eishockey kommt er viel rum. Seine italienische Freundin Loreen ist Model, Wirth begleitet sie oft und nutzt die Zeit für viele Galerie-Besuche. Mailand oder Monaco – Hauptsache Kunst.
Und so hat Wirth Kontakte geknüpft für sein erstes, eigenes Projekt: "Art on Strings" – Kunst auf Streichinstrumenten. Sein Vater ist Geigenbauer und so entstand die Idee.
16 Künstler aus aller Welt – zum Beispiel der Kölner Anton Fuchs – haben eine Geige oder ein Cello zugeschickt bekommen und durften damit machen, was sie wollen. Obwohl so ein Instrument um die 10.000 Euro kostet.
Wir haben Künstler, die haben das Instrument zerschlagen, nehmen die Teile, machen eine neue Skultur daraus. Wir haben einen Künstler, der taucht das Ding in Zement und während es trocknet wird es verformt. Das Ziel ist eigentlich coole Werke zu schaffen, die die Musik und die Kunst vereinen.
Pinguins-Profi Moritz Wirth im Sportblitz
Diese Werke wird Wirth im kommenden Sommer ausstellen, doch seine Leidenschaft muss momentan etwas warten. Denn für ihn geht es mit den Pinguins gerade in die heiße Saisonphase, die Bremerhavener wollen wieder in die Playoffs. Und das ist eben sein Leben, das Eishockeyspielen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 17. Februar 2023, 18:06 Uhr