Mehr als 300 NHL-Spiele: Pinguins verpflichten Skandal-Profi Virtanen

Eishockey-Spieler Jake Virtanen hält seinen Schläger in den Händen.

Mehr als 300 NHL-Spiele: Pinguins verpflichten Skandal-Profi Virtanen

Bild: Imago | Icon Sportswire

Die Fischtown Pinguins haben sich mit dem Kanadier Jake Virtanen verstärkt. Der Stürmer ging lange Zeit in der NHL auf Torejagd, sorgte aber auch für zahlreiche Skandale.

Die Fischtown Pinguins haben sich kurz vor Ende der Transferperiode mit Jake Virtanen verstärkt. Wie der Verein am Dienstag mitteilte, geht der kanadische Stürmer künftig für die Bremerhavener auf Torejagd. Mit dem 26-Jährigen verpflichteten die Pinguins einen Eishockey-Spieler, der sowohl sportliche Erfolge als auch einige Skandale in seiner Vita vorweist.

Gerichtsverfahren wegen sexueller Nötigung

Eishockey-Spieler Jake Virtanen fährt übers Eis.
In 317 NHL-Partien erzielte Jake Virtanen 55 Tore und kam auf 45 Vorlagen. Bild: Imago | Icon Sportswire

Für die Vancouver Canucks, die ihn im NHL-Draft im Jahr 2014 an sechster Stelle auswählten, stand der rechte Flügelspieler in 317 Partien auf dem Eis. In der höchsten Eishockey-Liga Nordamerikas gelangen ihm 55 eigene Tore, zu 45 weiteren Treffern lieferte er die Vorarbeit. Vor anderthalb Jahren lösten jedoch die Canucks den Vertrag mit Virtanen auf.

Grund dafür war ein Gerichtsverfahren wegen sexueller Nötigung: Virtanen wurde vorgeworfen, im Jahr 2017 in einem Hotelzimmer eine Frau vergewaltigt zu haben. Obwohl Virtanen laut des Nachrichtenportals "Watson" zugab, dass die 18-Jährige dem Geschlechtsverkehr nicht mit Worten zugestimmt habe, wurde er von einer Jury freigesprochen.

Nach dem Ende seiner NHL-Laufbahn schloss sich Virtanen dem russischen Top-Klub HK Spartak Moskau an. Weil er kurz nach Ausbruch des Ukraine-Krieges das Land verließ, trennte sich der Verein von Virtanen. Daraufhin fand der 26-Jährige mit dem EHC Visp einen neuen Arbeitgeber. Sein Gastspiel beim Zweitligisten aus der Schweiz währte jedoch nur kurz: Während einer Partie kam es auf der Bank zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Virtanen und einem Mitspieler. Sein Teamkollege soll ihm dem Vernehmen nach vorgeworfen haben, sich nicht in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Am vergangenen Wochenende zog der Klub die Reißleine und löste Virtanens Vertrag auf.

Pinguins wollen sich nicht zu Virtanens Vergangenheit äußern

Die Pinguins gaben nach dem Transfer an, sich nicht zur Vergangenheit ihres neuen Spielers äußern zu wollen. "Wir haben mit Jake alles besprochen, haben unsere Vorstellungen und Wünsche artikuliert und sind uns sicher, dass auch er ein klares Ziel vor Augen hat", sagte Teammanager Alfred Prey. Virtanen hingegen freut sich, dass ihm die Bremerhavener einen Neuanfang ermöglichen: "Ich werde alles daran setzen, dass das in mich gesetzte Vertrauen belohnt wird."

Ich bin mehr als glücklich, dass mir die Pinguins die Chance bieten, hier im Norden zeigen zu dürfen, dass ich ein ordentlicher Mensch und guter Eishockeyspieler bin.

Pinguins-Spieler Jake Virtanen in eine Pressemitteilung

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 14. Februar 2023, 12 Uhr