DEL-Boss traut Bremerhavener Pinguins den Gewinn der Meisterschaft zu
Holen die Fischtown Pinguins ausgerechnet im Jahr des 70. Geburtstages von Alfred Prey den Meistertitel? DEL-Boss Gernot Tripcke hat das Team auf jeden Fall auf dem Zettel.
Viel besser hätte Alfred Prey seinen 70. Geburtstag kaum timen können. Normalerweise ist der Spielplan der Fischtown Pinguins pickepackevoll, sodass an jedem Freitag und an jedem Sonntag eine Partie stattfindet. Aufgrund der Länderspielpause kann jetzt jedoch erstmal durchgeschnauft werden. Nach dem 2:1-Sieg gegen die Löwen Frankfurt am Sonntag geht es erst kommende Woche am Freitag um 19:30 Uhr mit dem Heimspiel gegen die Straubing Tigers weiter.
Die Partie gegen den Tabellendritten wird in der Eisarena ein echtes Topspiel sein. Die Pinguins als Tabellenzweite schauen in der Tabelle allerdings nicht nach unten, sondern nach oben. Immerhin acht Punkte beträgt schließlich schon ihr Vorsprung auf Straubing. Nur drei Punkte liegen sie allerdings hinter dem Ersten, den Eisbären Berlin.
Prey hat die Pinguins in der DEL etabliert
Dass die Bremerhavener längst eine derartige Erfolgsgeschichte schreiben, ist eng mit Preys Namen verbunden. Durch die Bundeswehr kam der Oberpfälzer vor rund 50 Jahren in die Hafenstadt. Erst engagierte er sich als Pressesprecher, dann wurde er Teammanager der Pinguins und führte den Klub in die DEL.
Zugetraut hatte den Bremerhavenern nach dem Aufstieg 2016 allerdings kaum jemand etwas. "Das konnte keiner absehen", räumt DEL-Boss Gernot Tripcke im Gespräch mit buten un binnen ein. "Ich glaube, es war schon eine Riesenüberraschung, dass sie jedes Mal in die Playoffs gekommen sind. Man hätte eher damit gerechnet, dass das eine Mannschaft ist, die in der Regel um den zehnten Platz kämpft."
Gelingt den Bremerhavenern dieses Jahr der ganz große Wurf?
Mit seiner akribischen Arbeit hat Prey jedoch dafür gesorgt, dass die Pinguins in der DEL stets auch in der "fünften Jahreszeit" noch mitmischen. Als "ganz toller Typ, immer kauzig, auch in der Sache hart, aber menschlich unheimlich umgänglich", beschreibt Tripcke den Teammanager der Pinguins.
Sogar an der Champions Hockey League haben die Pinguins bereits teilgenommen. In den Playoffs der DEL war bisher immer spätestens im Viertelfinale Schluss. Dieses Jahr erweckt das Team durch die starken Leistungen in der regulären Saison jedoch den Eindruck, dass mehr drin ist. Tripcke traut den Bremerhavenern sogar den ganz großen Wurf, also den Gewinn der Meisterschaft, zu.
Das wäre natürlich ein tolles Geburtstagsgeschenk. Es ist nicht auszuschließen. Wir wissen, wie Eishockey in den Playoffs ist. Sie spielen eine sehr, sehr gute Saison, haben sich oben etabliert und werden mit ziemlicher Sicherheit, den zweiten Platz verteidigen können. Vielleicht sogar noch den ersten. Das wird jetzt ein bisschen schwieriger, aber sie haben eine tolle Ausgangsposition für die Playoffs. Das würde bedeuten, dass sie bis ins Halbfinale Heimrecht haben. Das ist auch ein Riesentrumpf.
Gernot Tripcke, Geschäftsführer der DEL, im Gespräch mit buten un binnen
Tripcke: "Sie können jeden schlagen"
Als Konkurrenten hat Tripcke auch noch die Kölner Haie, die Adler Mannheim und natürlich den EHC München als amtierenden Meister auf der Rechnung. "Aber Bremerhaven ist auf jeden Fall ein heißer Kandidat", ist er sich sicher. "Sie haben jetzt auch in der Hauptrunde gezeigt, dass sie jeden schlagen können."
Holen sich dieses Mal tatsächlich die Pinguins den Titel, wäre dies für Prey die Krönung. Die Übergabe des Staffelstabs hat der nun 70-Jährige bei den Bremerhavenern bereits eingeläutet. Seit Januar ist Sebastian Furchner an Bord, der sein Nachfolger werden soll.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 9. Februar 2023, 18:06 Uhr