Strecke, Kämna, Tourismus: Neue Infos zur Deutschland Tour in Bremen

Am 27. August steigt in Bremen die letzte Etappe von Deutschlands wichtigstem Radsport-Rennen. Die Stadt rechnet mit vielen Zuschauern – und einem positiven Werbeeffekt.

Im Jahr 2008 legte die Deutschland Tour zum letzten Mal einen Zwischenstopp in Bremen ein. Von der Stadthalle führte das 34 Kilometer lange Zeitfahren über das Blockland und die Überseestadt zurück zur Bürgerweide. Als begeisterter Zuschauer bei der finalen Etappe von Deutschlands wichtigstem Radrennen war auch ein gewisser Lennard Kämna vor Ort. Der gebürtige Fischerhuder jubelte damals unmittelbar vor seiner Haustür seinen Idolen zu.

"Für mich war das als Kind natürlich ein riesiges Spektakel", erzählt Kämna im Gespräch mit buten un binnen. Dass die Deutschland Tour für ihr diesjähriges Finale am 27. August nach Bremen zurückkehrt, habe den 26-Jährigen "überrascht".

Ich hoffe, dass sich Bremen dann von seiner schönsten Seite zeigt. Denn dass der Radsport wieder nach Bremen kommt, ist eine tolle Sache.

Radsport-Profi Lennar Kämna zu buten un binnen

Vuelta oder doch Deutschland Tour?

Klar, dass der Bremer bei dem Rennen in seiner Heimat gerne an den Start ginge. "Ich würde nichts lieber tun, als an der Schluss-Etappe in Bremen teilzunehmen", sagt der 26-Jährige. Jedoch überschneidet sich die Deutschland Tour mit seiner geplanten Teilnahme an der Spanien-Rundfahrt Vuelta (26. August bis 17. September). "Deswegen blutet mir auch ein wenig das Herz", so Kämna. Doch auch wenn es unwahrscheinlich ist, komplett ausschließen will er seine Teilnahme noch nicht: "Man weiß nie, was passiert."

Auch Ex-Radprofi Fabian Wegmann kann sich noch an die 15 Jahre zurückliegende Etappe in Bremen erinnern. "Ich habe die Bilder von damals noch gut vor Augen", erzählt der Organisator der Deutschland Tour im Gespräch mit Bremen Eins. Dass Bremen nun wieder den Rahmen für das Finale der fünftägigen Etappentour stellt, freut ihn sehr. "Wir wollen immer möglichst große Städte einbinden, was aber nicht immer so einfach ist", so Wegmann. Auch Kristina Vogt (Linke) ist mehr als glücklich, dass das Radsport-Event nach Bremen vergeben wurde. "Ausgerechnet dieses sportliche Ereignis nach Bremen bekommen zu haben, ist einfach nur Wow!", sagt die Wirtschaftssenatorin.

Wir sind eine fahrradbegeisterte Stadt. Ich bin mir sehr sicher, dass wir mit so einem Event viele Leute auf die Straße holen werden.

Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) bei Bremen Eins

Zu den Profi-Radsportlern kommen rund 3.000 Hobby-Fahrer

Wenngleich Kämna vermutlich fehlen wird, können sich die Zuschauer auf den ein oder anderen bekannten Radsport-Namen freuen. "Alle Teams, die bei der Tour de France fahren, wollen auch hier starten", sagt Wegmann.

Neben den Radprofis werden auch etwa 3.000 Hobby-Sportler erwartet, die beim sogenannten Jedermann- und Jederfrau-Rennen an den Start gehen werden. Hinzu kommen die vermutlich mehrere Zehntausend Zuschauer, die die Strecke säumen werden. Vogt rechnet in jedem Fall mit zahlreichen Tagesgästen. "Die Hotels werden voll sein, die Gastronomie und der Einzelhandel werden sich freuen", so die Wirtschaftssenatorin.

Unbezahlbar sei zudem der Werbeffeekt für die Stadt, die sich einem großen Fernsehpublikum präsentieren kann. "Weltweit werden Millionen Menschen das Rennen schauen", so Vogt.

Keine Berge, dafür ein langer Abschlussprint

Obwohl die exakte Strecke noch unklar ist, stehen schon Teile der Route fest. Laut Wegmann geht es für die Fahrer über die Karl-Carstens-Brücke am Weser-Stadion vorbei in die Altstadt. Nach den bekannten Sehenswürdigkeiten führt die Etappe weiter in die Überseestadt, wo nach drei Abschlussrunden der Zielsprint erfolgt. Obwohl Bremen bekanntermaßen mit keinerlei Bergen aufwarten kann und der Stadt somit das gewisse Radsport-Etwas fehlt, ist Wegmann überzeugt, dass die Organisatoren eine attraktive Strecke hinbekommen werden.

Dass Bremen ein eher flacherer Kurs ist, liegt in der Natur der Dinge. Dementsprechend wollen wir dann einen schönen Abschlusssprint mit einer mindestens 600 Meter langen Geraden haben.

Fabian Wegmann, Organisator der Deutschland Tour, bei Bremen Eins