Ein Gutschein ebnete dem Bremer Surfer Neubauer den Weg zum WM-Titel

Dieser 20-jährige Bremer ist neuer Surf-Weltmeister

Bild: Imago | Ingo Kutsche

2004 in Bremen geboren, 2024 auf Sylt den WM-Titel geholt: Für Windsurfer Lennart Neubauer erfüllt sich ein Traum, der mit einem Gutschein begann.

Anfang Oktober hat der gebürtige Bremer Lennart Neubauer den 1. Platz in der Freestyle-Disziplin im Windsurfen geholt. Ihm kam der vorzeitige Abbruch des Wettbewerbs zugute. Das Windsurfen vor Sylt, der letzten Station der WM-Serie, fiel wetterbedingt ins Wasser. Sein vorheriger Sieg auf Fuerteventura im Juli genügte dem Deutsch-Griechen deshalb zum Titel.

Lennart Neubauer beim Weltcup auf Sylt.
Lennart Neubauer bei seiner ersten WM-Teilnahme im Alter von 15 Jahren. Bild: Radio Bremen

Für Experten war schon früh klar, dass Neubauer das Potenzial hat, es nach ganz oben zu schaffen. Surf-Ikone Bjørn Dunkerbeck, 42-facher Weltmeister, prophezeite bereits vor fünf Jahren: "Lennart hat sehr viel Talent. Und auch in der Welle wird er besser. Wir werden viel von ihm sehen."

Zu diesem Zeitpunkt nahm der 14-jährige Neubauer erstmals an der Weltmeisterschaft teil – und zeigte sich ambitioniert: "Mein Ziel ist ganz klar, Weltmeister zu werden – ohne Wenn und Aber." Nun ist sein Traum Realität geworden.

Ein Gutschein brachte Neubauer zum Surfen

Neubauers Surfkarriere begann im Alter von zehn Jahren auf der griechischen Insel Naxos. Und zwar mehr oder weniger durch Zufall. Seine Mutter bekam damals einen Surfkurs geschenkt, nahm den Gutschein allerdings nicht selbst wahr, sondern reichte ihn an ihren Sohn weiter. Ein Glücksfall für den Jungen, der fasziniert die Windsurfer beobachtete.

Doch ganz reibungslos lief der Start in diese Sportart für Neubauer nicht. Mit 28 Kilogramm Körpergewicht war er anfangs zu leicht, um sich ein Brett schnappen zu dürfen. Erst mit zwei, drei Kilo mehr auf den Rippen erlaubte ihm die Surfschule die Teilnahme. "Ab dem ersten Moment, als ich auf dem Surfbrett stand, habe ich es geliebt", erinnerte sich Neubauer später.

Sechs bis acht Stunden Training pro Tag

Was für Neubauer folgte: Training, Training, Training. Sechs bis acht Stunden pro Tag. Ehrgeiz und Disziplin waren gefragt. Die Schule kam trotz der hohen Trainingsintensität nie zu kurz. Darauf war auch Neubauers Mutter Iris bedacht. Sie begleitete ihren Sohn auf seinem gesamten Weg – vom Gutschein bis zum WM-Titel.

Neubauers Reise ist allerdings noch nicht beendet: Er will noch weitere Titel einfahren. Am liebsten bei der EM auf Naxos, die zwischen dem 16. und 20. Oktober ausgetragen wird. Ein Heimspiel für Neubauer.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 8. Oktober 2024, 18:06 Uhr