Eisbären-Spektakel in Bremen – furioser Sieg gegen Spitzenreiter

Kapitän Breitlauch: "Eisbären-Basketball ist diese Saison besonders"

Bild: Radio Bremen | Petra Philippsen

Jena führt mit zehn Punkten Vorsprung die 2. Basketball-Liga souverän an – doch die Bremerhavener trumpften beim Duell in der Bremer Stadthalle mit 107:102 groß auf.

Am Ende standen die 2.587 Zuschauer in der Bremer Stadthalle Kopf und der Jubel hallte ohrenbetäubend. Der Hallensprecher hatte sich längst heiser gebrüllt bei diesem Basketball-Spektakel, das die Eisbären Bremerhaven an diesem Abend geboten hatten. Die Fans schwebten im siebten Himmel und feierten ihre Helden noch lange nach der Schlusssirene.

Denn der Zweitligist hatte nicht weniger geschafft, als den unangefochtenen Tabellenführer aus Jena mit 107:102 nach Verlängerung nach Hause zu schicken und damit dessen sensationelle Serie von 18 Siegen in Folge jäh zu beenden. Als Sahnehäubchen des Abends machten die Eisbären Bremerhaven auch noch den Einzug in die Play-offs klar.

Das war super intensiv und Basketball auf hohem Niveau – wir haben die Serie von 18 Siegen gebrochen und gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist. Eisbären-Basketball ist in diesem Jahr etwas besonderes.

Eisbären-Kapitän Adrian Breitlauch bei buten un binnen

Eisbären holen jeden Rückstand wieder auf

Wie besonders und vor allem wie gut der Eisbären-Basketball in dieser Spielzeit funktionieren kann, bekam der Gast aus Jena zu spüren, der die Tabelle unangefochten mit zehn Punkten Vorsprung anführte. Und auch in der Anfangsphase lag Jena teilweise mit bis zu acht Punkten vorne, doch die Führung brachten sie in keinem der ersten drei Viertel durch. Jedes Mal gingen doch die Bremerhavener mit einem Vorsprung in die Pause: 22:21, 48:46, 71:67 – und dann folgte ein Krimi im Schlussviertel.

Denn Jena wusste selbst nicht so recht, warum sie den Tabellenfünften nicht richtig in den Griff bekamen. Ein Schlüssel waren sicherlich ihre Dreierwürfe, die große Stärke des Spitzenreiters. Je länger die Partie dauerte, desto schlechter aber wurde die Quote. Das nutzten die Eisbären aus. "Wir haben von Anfang an mit hoher Intensität gespielt, aber haben dabei nie unseren Kopf verloren", betonte Kapitän Adrian Breitlauch.

Erst Krimi, dann Verlängerung

Doch 30 Sekunden vor Schluss hätte für die Eisbären dennoch Schluss sein können – der 91:87-Vorsprung war nicht nur geschmolzen, Jena lag nun mit 94:93 vorne. Elijah Miller bekam zwei Freiwürfe, der erste ging daneben. Die Fans hielt es nicht mehr auf den Sitzen, der zweite Wurf saß. 94:94 – die Erleichterung groß und die letzten Sekunden liefen. Ein Schrittfehler von Jenas Reymar Morgen brachte den Eisbären plötzlich die Chance, bei noch vier Sekunden Spielzeit.

Wieder hatte es Miller in der Hand – doch der Ball tanzte auf dem Ring, fiel aber nichts ins Netz. Also Verlängerung, fünf weitere Minuten, in denen die Eisbären noch einmal alles auf Sieg setzten. Niemand in der Stadthalle hielt es mehr auf seinem Sitz, die Fans peitschten ihre Mannschaft mit der letzten Kraft in ihren Stimmen nach vorne. Und es half.

Eisbären waren "hammergeil"

Die Dreier saßen und Jena konnte den Fünf-Punkte-Rückstand nicht mehr aufholen. 107:102, was für ein Auftritt. "Hammergeil", meinte Peter Hemschemeier überglücklich. Play-offs erreicht, Spitzenreiter besiegt, Fans happy. "Supergeil, die Halle ist geil, Bremen ist eine geile Stadt und hoffentlich kann Basketball hier wachsen."

In der kommenden Saison soll es nicht nur zwei, sondern mindestens fünf dieser Event-Spiele der Eisbären in Bremen geben. Mit dabei werden dann neben Breitlauch auch auf jeden Fall Carlos Carter und Elijah Miller sein – mit beiden wurden ebenfalls die Verträge um ein Jahr verlängert.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit Sportblitz, 13. April 2025, 19:30 Uhr