Mehr Wölfe, aber weniger Risse in Niedersachsen? Jäger sind skeptisch
- Umweltministerium: Weniger Wolfsrisse als in den vergangenen Jahren.
- Landesjägerschaft vermutet hohe Dunkelziffer.
- Wolfsbestand war zuletzt gestiegen.
Immer mehr Wölfe, aber immer weniger Wolfsrisse: Das vemeldet das Umweltministerium von Christian Meyer (Grüne) in Niedersachsen. Einer Mitteilung zufolge seien im Monitoring-Jahr 2019/2020 noch mehr als 1.000 Nutztiere einem Wolfsangriff zum Opfer gefallen. Im laufenden Jahr liegt die Zahl bei rund 350 Tieren. Das Ministerium begründet das vor allem mit "guter Präventionsarbeit und Herdenschutz", heißt es aus dem Umweltministerium.
Angesichts des gestiegenen Wolfbestands in Niedersachsen überraschen die Zahlen. Die niedersächsische Landesjägerschaft vermutet deshalb eine hohe Dunkelziffer an Wolfsrissen. Die Meldebereitschaft sei zurückgegangen, beobachtet Jäger-Präsident Helmut Dammann-Tamke, denn: "Leute, die einen Wolfsriss melden und an die Öffentlichkeit gehen, werden regelmäßig von Wolfsschützern über Social Media attackiert." Daneben sei die Nutztierhaltung in vielen Gegenden auf dem Rückzug. Dammann-Tamke selbst saß lange für die CDU im niedersächsischen Landtag.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 05. Dezember 2022, 8.00 Uhr