Für welche Fahrzeuge sind Bremens Brücken bald tabu?
Drei weitere Bremer Weserbrücken sollen für Lkw gesperrt werden – vorraussichtlich ab Mitte Dezember. Und das sind nicht die einzigen Einschränkungen.
Neue Berechnungen zeigen: Drei Bremer Weserbrücken – die Wilhelm-Kaisen-Brücke, die Bürgermeister-Smidt-Brücke und die Karl-Carstens-Brücke (auch als Erdbeerbrücke bekannt) – sind baufällig. Daher müssen sie für Lkw gesperrt werden. Das teilte das Bremer Mobilitätsressort mit. Autos, Busse und Bahnen dürfen die Brücken aber weiter befahren.
Lkw über 44 Tonnen dürfen die drei Brücken schon länger nicht befahren. Nun wird ab Mitte Dezember je nach Brücke auch Fahrzeugen mit mehr als 16 beziehungsweise 20 oder 30 Tonnen die Überfahrt verboten. Zu schwere Fahrzeuge werden dann über die Stephanibrücke und die Weserbrücke der A1 umgeleitet.
Das gilt für die einzelnen Brücken:
1 Wilhelm-Kaisen-Brücke
In Zukunft dürfen Fahrzeuge über 16 Tonnen diese Brücke nicht mehr befahren. Außerdem soll es laut Mobilitätsressort ein Überholverbot für Lkw geben. Die St.-Pauli-Brücke, die kurz vor der Wilhelm-Kaisen-Brücke von der Neustadt auf die Teerhofinsel führt, bleibt für Lkw befahrbar. Sie sollen auf der Insel wenden können.
Bis Ende 2024 soll die Brücke voraussichtlich so verstärkt sein, dass die Einschränkungen wieder aufgehoben werden können. Die Arbeiten sollen nach aktuellem Stand etwa eine Million Euro kosten. Das teilte eine Sprecherin des Amts für Straßen und Verkehr, Andrea Voth, mit. Langfristig sei aber ein Neubau nötig, so das Mobilitätsressort.
2 Bürgermeister-Smidt-Brücke
Diese Brücke wird für Lkw über 30 Tonnen gesperrt. Auch hier wird es ein Überholverbot geben. Bislang gibt es nachts einen Taxenstand auf der Brücke. Dieser wird in Zukunft entfallen. Laut Mobilitätsressort soll die Brücke bis Ende 2025 stabilisiert sein. Wie viel Geld dies kosten wird, ist noch unklar.
3 Karl-Carstens-Brücke (Erdbeerbrücke)
Hier dürfen nur noch Lkw bis 20 Tonnen die Weser überqueren, zudem müssen sie einen größeren Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern einhalten. Wie bei der Bürgermeister-Smidt-Brücke soll der Verkehr für alle Verkehrsteilnehmer ab Ende 2025 wieder normal fließen können. Auch bei dieser Brücke ist noch nicht bekannt, wie teuer die Arbeiten werden.
Weniger Lkw gleich besseres Durchkommen für Autos?
Durch die Maßnahmen auf allen drei Brücken fahren dann zwar weniger Lkw auf den Strecken – allerdings kann es laut dem Amt für Straßen und Verkehr stattdessen an anderen Stellen zu Staus kommen. Zudem müssten sich alle Verkehrsteilnehmer zunächst an die neue Verkehrsführung gewöhnen. Welche Auswirkungen das genau haben wird, ließe sich aber noch nicht sagen.
Was bedeutet der Zustand der Brücken – können sie einstürzen?
Wer bei diesen Aussichten Angst hat, dass die Brücken in der nächsten Zeit tatsächlich anfangen zu bröckeln oder sogar einstürzen, kann nach Aussage von Andrea Voth beruhigt sein: Die aktuellen Maßnahmen seien dazu da, die Brücken für die Zukunft fit zu machen. Eine akute Einsturzgefahr gebe es aber nicht.
Keine Angst: Wären die Brücken derart beschädigt, dass die Verkehrsteilnehmer:innen gefährdet werden, würden wir die Bauwerke umgehend sperren.
Andrea Voth, Refentin für Kommunikation beim Amt für Straßen und Verkehr
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 21. November 2022, 21 Uhr