Ehemaliger Bremer AfD-Kandidat will sich in Wagenknecht-Partei mogeln
Olaf Kappelt war 2021 Bundestags-Spitzenkandidat der Bremer AfD. Trotzdem bemühte er sich mit Perücke um eine BSW-Mitgliedschaft. Doch eine Zahnlücke überführte ihn.
Falsche Haare, falscher Name, falsche Angaben: Ein ehemals in Bremen aktiver AfD-Politiker wollte sich offenbar beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) einschleichen. Bei seinem Vorsprechen bei der BSW Landeskoordinatorin für Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, Sabine Zimmermann, gab sich Olaf Kappelt im vergangenen Dezember in einem Berliner Hotel als Hans Kappelt aus und erschien mit einer Perücke.
Festgehalten wurde das Gespräch von einem ZDF-Team, das für eine Dokumentation über das BSW drehte – mit Kappelts Zustimmung. Dabei gab Kappelt an, in Schwerin zu leben und noch nie für eine Partei aktiv gewesen zu sein. Allerdings trat er 2021 für die Bremer AfD bei der Bundestagswahl als Spitzenkandidat an. Später bestätigte die Partei dem ZDF, dass Kappelt noch immer Mitglied ist.
Weidel distanziert sich von Kappelt
Während des Gesprächs mit Zimmermann wurde Kappelt noch nicht enttarnt. Erst in einer BSW-Whatsapp-Gruppe fiel jemandem die markante Zahnlücke auf Kappelts Profilbild auf.
Warum sich der AfD-Politiker beim BSW einschleichen wollte, ist unklar. Gegenüber dem ZDF äußerte sich Kappelt nicht. Die AfD-Chefin Alice Weidel distanzierte sich auf Nachfrage des ZDF von Kappelt und seinem Vorgehen. Bereits in der Vergangenheit gab es einige Kontroversen um ihn. So verlor Kappelt bereits in verschiedenen Bundesländern wegen falscher Angaben über seinen Wohnsitz Mandate.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Läuft, 25. September 2024, 14:14 Uhr