6 Tipps, wie Bremer Tieren bei Minustemperaturen helfen können
Viele Tiere verschlafen den Winter. Aber nicht alle: Die Suche nach Essen und Wasser wird für sie schwieriger. Wir können ihnen dabei helfen, die kalte Jahreszeit zu überstehen.
Die Temperaturen sinken: Während wir uns mit einer Decke oder einer heißen Tasse Tee behelfen können, sind Tiere draußen auf Wasser, Futter und Unterschlupf in ihrer Umgebung angewiesen. Die wichtigsten Tipps, wie wir Tieren in der freien Natur, aber auch unseren Haustieren helfen können, kennen zwei Bremer Expertinnen.
1 Wasser aufstellen
"Viele Leute denken immer an Futter. Was aber wirklich wichtig bei Dauerfrost ist, ist Wasser", empfiehlt Annette Siegert vom NABU Bremen. Sie ist zuständig für die Umweltbildung von Kindern und Jugendlichen. Pfützen und Tümpel frieren bei kalten Temperaturen zu und nehmen den Tieren die Wasserquellen. Eine kleine Schale im Garten aufzustellen, kann dann schon helfen. Dabei sollte man aber beachten: Das Wasser sollte abends reingeholt werden und täglich frisch aufgefüllt werden. Sonst riskiere man, dass sich Krankheitskeime im Wasser bilden.
2 Futter anbieten
"Beim Füttern scheiden sich die Geister. Das ist wirklich Geschmackssache, ob man das machen möchte", so Siegert. "Mittlerweile geht es vielen Vögeln in der Stadt besser als auf dem Land. Als Futter bieten sich Meisenknödel oder eine Futtermasse in kleinen Tontöpfen an." Im Winter füttere der NABU aber auch gern zu. Die Futtermasse lässt sich dabei auch ganz leicht selber zubereiten: mit einer Margarine ohne Palmfett und einer Körnermischung.
Mittlerweile geht es vielen Vögeln in der Stadt besser als auf dem Land.
Annette Siegert, NABU Bremen
Wer Zeit und Geduld hat, kann die Gelegenheit gleich nutzen: Vögel lassen sich beim Fressen besonders gut beobachten. Wichtig ist nur, dass das Futter möglichst hygienisch angeboten wird. "Also keine Netze um das Futter", empfiehlt Siegert.
3 Das Auto vor dem Start kontrollieren
Die warmen Temperaturen laden viele Vierbeiner ein, sich an warmen, vermeintlich sicheren Orten zu verstecken. Aber manche Unterschlupfe sind tückisch. Autos zum Beispiel. Von Zeit zu Zeit machen Katzen es sich nach einer Fahrt in den noch warmen Motorhauben bequem. Auch Radkästen können für viele Tiere zur tödlichen Gefahr werden. "Die von der Reibung noch warmen Reifen laden zum Verweilen für Tiere ein", warnt Siegert. Deshalb sollte man die Radkästen vor der Fahrt noch einmal kontrollieren oder kurz auf die Motorhaube klopfen und einige Sekunden warten. So haben die Tiere die Chance, das Auto zu verlassen.
4 Streunende Tiere
Wer freilaufenden Tieren einen Platz anbieten will, kann das gut an einem geschützten Ort wie einer Gartenlaube oder unter dichteren Gebüschen tun. "Bei uns haben viele freilaufende Katzen Besitzer. Aber wer möchte, kann natürlich auch für sie etwas tun." Dafür bräuchte es einen geschützten Platz und ein wenig Laub. "Ähnlich macht man es auch für Igel", so Siegert. Dass Freiläufer ohnehin weniger Probleme mit der Kälte haben, sagt Gaby Schwab, die Pressesprecherin vom Bremer Tierschutzverein e.V.: "Häufig haben Katzen dann ohnehin dickeres Fell."
5 Einen Rückzugsort bauen
Ein sicherer Ort zum Verweilen lässt sich nicht nur für streunende Tiere bauen. Auch Vögel freuen sich über Reisig und Laubblätter an geschützten Ecken wie einer Gartenlaube. Oft vergessen, aber ebenfalls schützenswert: Amphibien. Wer einen Tümpel oder einen Teich im Garten hat, sollte darauf achten, dass dieser tief genug ist, dass sich Amphibien über den Winter eingraben können. An Land nutze eine Amphibie auch Komposthaufen oder Heckenstreifen, in denen sie sich verkriechen kann, so Siegert.
6 Auch unseren Haustieren können wir helfen
Wer ebenfalls unter der Kälte leidet, sind Haustiere. Im Haus oder in der Wohnung ist die Kälte für viele Tiere nicht spürbar – draußen sieht es allerdings anders aus. "Sind Hunde sehr schlank und haben dazu noch sehr, sehr kurzes Fell, dann lohnt sich ein Mantel für den Spaziergang", empfiehlt Schwab. Sollte der Gassiweg dazu noch gestreut sein, sollte man außerdem die Pfoten nach dem Spaziergang abputzen, um Verletzungen zu vermeiden. Wenn ein Hund vermehrt zittert und sichtlich friert, empfiehlt Schwab mehrere kleinere Gassirunden statt wenige große Spaziergänge. Das beträfe oft alte Hunde. Ganz wichtig ist ihr außerdem eines: "Ähnlich wie im Sommer sollten Tiere auch bei kalten Temperaturen nicht im Auto gelassen werden. Das kühlt sehr schnell aus und die Tiere können sich nicht bewegen."
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Tag, 19. Dezember 2022, 23:30 Uhr