Interview

Wasser von allen Seiten: So wird das Wetter in Bremen und Bremerhaven

Ein Passant beobachtet, wie das Wasser der aufgepeitschten Nordsee bei Sturm den Fähranleger Dagebüll überflutet.

Wasser von allen Seiten: So wird das Wetter in Bremen und Bremerhaven

Bild: dpa | Bodo Marks

Sturmtief "Zoltan" schüttelt den Norden ordentlich durch. Doch wie geht es weiter – und wie werden die Feiertage aussehen? Ein Wetterexperte klärt auf.

Nach einer stürmischen Nacht legen sich die stärksten Böen nun langsam wieder. Eine Sturmflutwarnung gilt aber noch den ganzen Vormittag und auch schwere Stürmböen sind laut dem Deutschen Wetterdienst noch möglich. Wie es danach mit dem Wetter weitergeht, erklärt Wetterexperte Tim Steger im Gespräch mit Bremen Eins.

"Zoltan" ist noch nicht ganz durch. Wie fegt er denn heute über uns hinweg?

Es gibt noch ein paar Reste, das Ganze wird sich wahrscheinlich über den Vormittag noch weiter relativ stürmisch gestalten. Das heißt: An der Küste sind auch noch mal einzelne orkanartige Böen bis 115 Kilometer pro Stunde möglich. Im Binnenland sind es wahrscheinlich um die 85 Kilometer pro Stunde, die noch drin sind. Es gab gestern auf Spiekeroog 140 Kilometer pro Stunde, eine extreme Orkanböe und dort Stationsrekord. Und auch deutschlandweit mit das Höchste, das gemessen wurde.

Aber jetzt klingt es dann doch so langsam ab: Ab der zweiten Tageshälfte gibt es dann doch ein bisschen Beruhigung. Dazu gibt es immer noch mal ein paar Schauer, vielleicht auch ein paar nasse Flocken. Aber man muss sich keine falschen Hoffnungen machen: Bei fünf bis sieben Grad bleibt das nicht liegen, es wird sich keine geschlossene Schneedecke ausbilden können.

Ist das eine Wetterlage, die euch Wetterexperten überrascht? Oder ist das völlig normal um diese Jahreszeit?

Es gibt im Winter tatsächlich sowieso starke Stürme, überraschen tut es uns nicht. Wir haben das seit Anfang der Woche in den Modellen schon ganz gut gesehen, wir sind also vorbereitet. Was aber typisch ist, ist das Weihnachts-Tauwetter, dass es jetzt auch wieder so mild wird und bleibt. Das kommt in sieben von zehn Jahren vor, dass es um die Feiertage dann doch ziemlich mild ist.

Und auch dieses Jahr haben wir Richtung Feiertage dann sieben bis elf, vielleicht sogar zwölf Grad. Und dazu eben auch viel Wind und Regen.

Tim Steger, Bremen-Eins-Wetterexperte

Die Tiefs geben sich die Klinke nach wie vor in die Hand und das ist auch der Trend. Darum ist auch Hochwasser ein Thema. Die kleineren Fließgewässer sind schon hoch, die Meldestufen überschritten. Und es wird auch in den nächsten Tagen noch ordentlich Nachschub von oben geben.

Das Gespräch führten Katharina Guleikoff und Jens-Uwe Krause für Bremen Eins, verschriftlicht von Rebecca Küsters.

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Autorinnen und Autoren

  • Katharina Guleikoff
    Katharina Guleikoff Autorin
  • Jens-Uwe Krause
    Jens-Uwe Krause

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Wettergespräch, 22. Dezember 2023, 6:50 Uhr