Dauer-Zoff um Bremer Domshof geht weiter
Die CDU kritisiert die "koordinierte Verantwortungslosigkeit" bei dem Planungsverfahren. Wie die Umgestaltung überhaupt finanziert werden soll, ist noch gar nicht klar.
Das seit Jahren laufende Prozedere um die Umgestaltung des Domshofs droht zur Schlammschlacht zu werden. Vergangene Woche wurde der Entwurf der Öffentlichkeit vorgestellt. Vorangegangen war ein aufwendiges Jury-Verfahren, mit sehr vielen Beteiligten. Bei der Präsentation kritisierte unter anderem der Chef des Landesamts für Denkmalpflege, Georg Skalecki, den jetzigen Entwurf laut eines Berichts des Weser-Kurier drastisch.
Skalecki stellte in den Raum, dass Bremen seinen Welterbe-Status verlieren könnte, wenn der Entwurf – wie derzeit geplant – umgesetzt wird. Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt verteidigte den Entwurf. Sie sagte dem Weser-Kurier, dass schon zu viele Konzepte für den Domshof zerredet worden seien. Jetzt müsse es darum gehen, möglichst schnell mit der Umsetzung der Planungen zu beginnen.
Die Zeit drängt bei dem Projekt
Die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Theresa Gröninger kritisiert jetzt das gesamte Verfahren. "Das ist koordinierte Verantwortungslosigkeit", sagt Gröninger im Gespräch mit buten un binnen. Die auf offener Bühne ausgetragenen Unstimmigkeiten zeigen in ihren Augen, dass richtig was schiefgelaufen ist.
Und dabei drängt die Zeit: In einem Jahr soll bereits mit den Bauarbeiten begonnen werden. Dabei ist ein weiteres zentrales Problem noch gar nicht gelöst: Das mit dem lieben Geld. In der jüngsten Sitzung der Wirtschaftsdeputation wurde bekannt, dass die Umgestaltung nach jetztigem Planungsstand etwa vier Millionen Euro kosten wird. Wo dieses Geld aber herkommen soll, ist noch völlig unklar – es ist im jetzigen Haushaltsentwurf nicht vorgesehen. Angesichts dessen scheint es mehr als unwahrscheinlich, dass in einem Jahr auf dem Domshof die Bagger rollen.
Quelle: buten un binnen.