Verband warnt Juden wegen Rapper vor Besuch des Deichbrand-Festivals

Der US-Rapper Macklemore auf einer Bühne

Verband warnt Juden wegen Rapper vor Besuch des Deichbrand-Festivals

Bild: dpa | Tony King/Geisler-Fotopress

Macklemore tritt bei dem Festival in Nordholz auf. Der Zentralrat der Juden wirft ihm Antisemitismus vor. Der US-Rapper betreibe in seinen Songtexten Propaganda.

Die Einladung sende das ernüchternde Signal, dass Antisemitismus auf der großen Bühne erwünscht sei, kritisiert ein Sprecher des Zentralrats der Juden. Das Deichbrand-Festival sei daher für Jüdinnen und Juden kein sicherer Ort mehr. Zuerst hatte die "Nordsee-Zeitung" darüber berichtet.

Der Rapper aus Seattle, der mit bürgerlichem Namen Benjamin Haggerty heißt, positioniert sich immer wieder politisch. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er mit "Hind's Hall" einen Song über propalästinensische Proteste, zuvor hatte er an einer propalästinensischen Demonstration in der US-Hauptstadt Washington teilgenommen. Der Zentralrat der Juden wirft Macklemore "Propaganda" vor. "Beim Rapper Macklemore trifft Popkultur auf Antisemitismus", teilte der Sprecher des Zentralrats mit. Er verharmlose den Holocaust und werde von einem breiten Publikum unkritisch gefeiert. Das Festival biete dem Rapper dafür eine Bühne.

Das Deichbrand-Festival distanziert sich von den Vorwürfen. "Diskriminierung in jeglicher Form, darunter Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Queer- und Transfeindlichkeit, Ableismus oder übergriffiges Verhalten, tolerieren wir nicht", betonte eine Sprecherin des Festivals. Man nehme die Kritik ernst und setze sich mit den Bedenken auseinander.  Zum Festival am Flugplatz Nordholz werden 60.000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Rund 120 Künstler und Bands werden dort vom 17. bis 20. Juli auftreten.

Quellen: buten un binnen und dpa.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 7. April 2025, 21 Uhr