Montag droht ein Großstreik bei Bus und Bahn in Bremen und bundesweit
Die Gewerkschaften rufen zu einem ganztägigen Arbeitskampf auf. Die Bahn hat eine Einstellung des Fernverkehrs angekündigt, auch im Regionalverkehr sollen die meisten Züge ausfallen.
Auch in Bremen und Niedersachsen ist am kommenden Montag mit massiven Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr zu rechnen: Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben gemeinsam zum Warnstreik aufgerufen. Die Bahn kündigte am Nachmittag die Einstellung des Fernverkehrs an, auch im Regionalverkehr werde "größtenteils kein Zug fahren", heißt es von Seiten des Konzerns.
Auch am Bremer Flughafen wird am Montag weitgehend Stillstand herrschen. Alle Passagierflüge sind gestrichen, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit. In Bremen wird auch die Bremer Straßenbahn AG bestreikt: Verdi rechnet mit mindestens 1.500 BSAG-Mitarbeitern, die in den Ausstand gehen.
Verzögerungen wohl auch bei privaten Unternehmen
Die EVG hat neben der Deutschen Bahn und ihren Busgesellschaften auch private Unternehmen zum Streik aufgerufen. Metronom und Nordwestbahn wurden bislang nicht explizit genannt. Dennoch müssten auch sie mit Ausfällen und Verzögerungen rechnen, da auch die Stellwerke bestreikt würden, so ein Verdi-Sprecher zu buten un binnen.
Für kommenden Montag hat die Gewerkschaft außerdem wieder eine Demonstration in Bremen angekündigt: Der Demonstrationszug startet um 9 Uhr am Flughafen in Bremen, führt durch die Neustadt und soll gegen 11 Uhr mit einer Kundgebung am Leibnizplatz enden.
Gewerkschaft rechnet mit "massiver Wirkung"
Verdi führt gerade Gespräche im öffentlichen Dienst für Beschäftigte im öffentlichen Nahverkehr und an Flughäfen. Die EVG kämpft für höhere Löhne für weitere rund 230.000 Beschäftige bei Bahn- und Busunternehmen. "Dieser Streiktag wird massive Wirkung haben und das ist auch notwendig", sagte der Bundesvorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Frank Werneke.
Die Arbeitgeber würden entweder ernsthafte Verhandlungen komplett verweigern, oder jeden sozialen, fairen Abschluss ablehnen. Das Angebot sei völlig unzureichend. Am Montag werde sich zeigen, dass die Beschäftigten die Forderungen der Gewerkschaft unterstützten.
Gespräche mit zahlreichen Bus- und Bahnunternehmen
Die Gewerkschaft verhandelt aktuell mit insgesamt bundesweit 50 Bahn- und Busunternehmen über einen neuen Tarifvertrag. Die Gespräche mit der Deutschen Bahn bildeten den Auftakt. Die EVG fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber 650 Euro als "soziale Komponente". Einmalzahlungen lehnt die Gewerkschaft als nicht nachhaltig ab. Nächster regulärer Termin für Tarifverhandlungen für 180.000 Beschäftigte bei der DB ist Ende April.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Mittag, 23.März 2023, 12 Uhr