Wegen Streiks am Flughafen Hamburg: Bremer Airport übernimmt 18 Flüge

Fluggäste laufen am Hamburger Flughafen in einer langen Reihe zu einem Reisebus, der sie nach Bremen bringen soll.
Bild: dpa | Christian Charisius

In Hamburg hebt heute kein Flugzeug ab. Der Bremer Airport wird nicht bestreikt, Flüge werden dorthin verlegt. Morgen wird der Bremer Zugverkehr bestreikt.

Wegen des Warnstreiks am Hamburger Flughafen sind hunderte Passagiere mit Bussen zu den Flughäfen nach Bremen, Hannover und Rostock gebracht worden. Allein in Bremen geht es um 18 "Hamburger Flüge" – 9 Ankünfte und 9 Abflüge. Betroffen sind Flüge der Airlines Eurowings, Pegasus, Sun Express und Wizz Air. Grund für den Ausstand sind die laufenden Tarifverhandlungen. Mehr als 150 Flüge fallen allein in Hamburg heute aus.

Es sei üblich, dass die Airlines andere Flughäfen ansteuern, wenn etwas nicht geht, sagte die Sprecherin des Flughafen Bremen zu buten un binnen. Am Bremer Flughafen laufe der Betrieb normal und reibungslos. Normalerweise seien in Bremen 22 Starts geplant gewesen.

Verdi findet Verlegung der Flüge nicht gut

Die Gewerkschaft findet das nicht gut, kann es aber auch nicht ändern. Die Arbeitgeber haben das Recht dazu, die Flüge auf Art umzuplanen.

Kornelia Knieper, stellvertretende Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Bremen

Die Gewerkschaft Verdi hat Mitglieder des Luftsicherheitspersonals zum Streik an mehreren deutschen Flughäfen aufgerufen – darunter die Airports in Hamburg, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart. Mehr als 45.000 Passagiere sind davon direkt betroffen.

Am Bremer Airport fallen wegen des Streiks keine Flüge aus, sagte eine Flughafensprecherin. In der Tarifauseinandersetzung geht es um Zuschläge für Nacht- und Wochenendarbeit sowie die Vergütung von Überstunden.

Morgen sollen auch Beschäftigte am Stuttgart Airport in den Warnstreik eintreten. Laut Flughafen Bremen fällt dadurch morgen Abend ein Flug zwischen Stuttgart und Bremen aus.

Streik im Zugverkehr am Freitag

Morgen müssen Reisende auch auf der Schiene mit Problemen rechnen. Die Eisenbahnergewerkschaft EVG hat zwischen 3 und 11 Uhr zu Warnstreiks aufgerufen. Die Deutsche Bahn hat angekündigt, dass der Fernverkehr deswegen in dieser Zeit komplett eingestellt wird. Auch für den Regionalverkehr ist mit vielen Ausfällen und Verspätungen zu rechnen. Zum Arbeitskampf aufgerufen seien alle EVG-Mitglieder bei der Deutschen Bahn und rund 50 weiteren Bus- und Bahn-Unternehmen, in denen derzeit verhandelt werde, sagte ein Sprecher.

Das private Bahnunternehmen Metronom kündigte an, dass sein Personal nicht streikt. Trotzdem dürften die Züge, die auf der Strecke zwischen Bremen und Hamburg fahren, am Freitag stehen bleiben. Denn wenn die Fahrdienstleiter der Bahn streiken, kann der Metronom nicht fahren, heißt es in einer Mitteilung. "Für die Fahrten, die am Freitag entfallen, wird vereinzelt versucht, kurzfristig einen Busnotverkehr zu organisieren", so das Unternehmen.

Gewerkschaft will Druck auf Arbeitgeber erhöhen

Grund für den Streik ist laut EVG, dass sich Arbeitgeber wie die Deutsche Bahn in den Tarifgesprächen bisher nicht genug bewegt hätten und die Forderungen der Beschäftigten ignorierten. Man müsse den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, die glauben, die Forderungen ihrer Beschäftigten ignorieren zu können, hieß es von der EVG. Die Gewerkschaft fordert Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber 650 Euro.

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  • Mischa Wahed
    Mischa Wahed

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Mittag, 20. April 2023, 12 Uhr