Trotz Streik: Amazon-Pakete aus Achim werden geliefert
- Verdi will Tarifverträge bei Amazon durchsetzen.
- Streik zum Anlass des "Black Friday" mit geringer Beteiligung.
- Gründe für mangelnde Streikbeteiligung unklar.
Die Gewerkschaft Verdi hatte die Amazon-Beschäftigten in Achim am Rabatt-Tag "Black Friday" zum Streik aufgerufen. Der "Black Friday" gilt als einer der umsatzstärksten Tage im Online-Handel. Schon am Donnerstagabend protestierten Beschäftigte vor dem Betrieb auffällig, aber mit geringer Beteiligung.
Am Freitagnachmittag gab es eine kleine Kundgebung vor dem Amazon-Gebäude mit rund 30 Personen. Gewerkschaften und Betriebsrat wollten nicht sagen, wie viele Personen dem Streikaufruf von Verdi insgesamt gefolgt sind. Ein Sprecher des Unternehmens sagte auf Anfrage zu buten un binnen, die Beteiligung sei gering, es sei zu keinen Störungen in den Abläufen gekommen.
Verdi will Tarifverträge durchsetzen - Amazon lehnt das ab
Verdi will, dass Amazon die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels anerkennt; der Online-Händler lehnt das ab. Auch am Standort in Winsen hatte Verdi die Amazon-Mitarbeiter am Freitag zum Streik aufgerufen. Es ist der erste Streik am Standort in Achim – im niedersächsischen Winsen, wo parallel gestreikt wurde, wurde die Belegschaft das zweite Mal dazu aufgerufen.
Mögliche Gründe für geringe Streikbeteiligung
Die Führung des Amazon-Konzerns sah dem Streik nach eigenen Angaben gelassen entgegen. Sie hatte eine geringe Teilnahme erwartet und auf die große Zufriedenheit der Belegschaft hingewiesen, die aus einer Befragung des Unternehmens hervorgegangen sei. Die Streikbeteiligung könnte auch deshalb gering ausfallen, weil viele Beschäftigte aus dem Ausland kommen und mit dem deutschen Arbeitsrecht in der Regel wenig vertraut sind.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 25. November 2022, 16 Uhr