Mindestens 200.000 streunende Katzen in Niedersachsen
Laut Landestierschutzverband seien fast alle Streuner krank oder unterernährt. Niedersachsen hat im Juni eine Kastrationspflicht beschlossen, Bremen hat diese bereits.
Das Leid der Straßenkatzen ist zu einem der größten unbemerkten Tierschutzprobleme der vergangenen Jahre geworden – das stellt der aktuelle Katzenschutzreport des Deutschen Tierschutzbundes fest. Niedersachsenweit geht der Landestierschutzverband von mindestens 200.000 Katzen ohne menschliche Betreuung aus – Tendenz steigend.
In ganz Deutschland gibt es laut Tierschutzbund etwa zwei Millionen Streuner, fast alle seien unterernährt und krank. Eine steigende Zahl von herrenlosen Tieren beobachtet etwa auch die Katzenhilfe in Hannover. "Seit Jahren hatten wir nicht so eine Katzenschwemme", sagt Vereinsvorsitzende Frauke Ruhmann.
Eine Ursache hierfür ist nach Angaben des niedersächsischen Landestierschutzverbandes der unkontrollierte Freigang von Hauskatzen, die nicht kastriert sind. Eine Initiative der Regierungsfraktionen SPD und Grüne im Landtag soll das ändern. Künftig sollen landesweit alle Katzen, die sich im Freien aufhalten, gekennzeichnet, registriert und kastriert werden müssen.
Ende Juni gab es dafür eine deutliche Mehrheit im Parlament. Außer SPD und Grünen stimmte auch die CDU dafür, die AfD enthielt sich. Für finanzschwache Katzenhalter soll es den Plänen zufolge Unterstützung geben.
Bremen hat Kastrationspflicht seit 2011
In Bremen gibt es bereits eine Kastrationspflicht für Katzen, die sich auch außerhalb der Wohnung aufhalten. Diese sei seit 2011 im Ortsgesetz über die öffentliche Ordnung geregelt, heißt es aus dem Innenressort. Katzen, die jünger als fünf Monate alt sind, seien von der Regel ausgenommen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 20.8.2023, 6 Uhr