Rettungspaket für angeschlagene Papenburger Meyer Werft steht
Monatelang haben die Bundesregierung und das Land Niedersachsen mit dem Unternehmen über Staatshilfen gesprochen. Jetzt gibt es grünes Licht.
Die milliardenschwere Rettung der finanziell angeschlagenen Meyer Werft durch den Staat ist beschlossen. Sowohl der Haushaltsausschuss des Bundestags als auch der Haushaltsausschuss des niedersächsischen Landtags haben den Hilfen zugestimmt.
Die Beschlüsse sehen vor, dass der Bund und das Land Niedersachsen für 400 Millionen Euro zusammen 80 Prozent der Anteile an der finanziell angeschlagenen Werft übernehmen. Zudem gewähren sowohl der Bund als auch das Land Bürgschaften von jeweils rund einer Milliarde Euro, um Kredite von Banken abzusichern. Der Einstieg des Staates soll zeitlich befristet sein, ein festes Ausstiegsdatum gibt es aber nicht.
Corona-Krise hat Probleme verschärft
Das Unternehmen ist vor allem für den Bau von Kreuzfahrtschiffen bekannt. Die Werft steckt in einer schweren Krise: Zur Finanzierung von Schiffsneubauten bis Ende 2027 muss sie fast 2,8 Milliarden Euro aufbringen.
Hintergrund der Krise sind aber nicht mangelnde Aufträge: Erst im August verzeichnete das Unternehmen mit vier Kreuzfahrtschiffen für die Disney Cruise Line sogar den nach eigenen Angaben größten Auftrag der Firmengeschichte. Allerdings sind einige Verträge noch vor der Corona-Pandemie geschlossen worden und sehen keine Anpassung an die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise vor. Zudem werden im Schiffbau üblicherweise 80 Prozent des Baupreises erst bei Ablieferung des Schiffes gezahlt — den Bau muss die Werft also mit Krediten zwischenfinanzieren.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 11. September 2024, 13 Uhr