Wie 600 Schüler in Bremerhaven ein Zeichen für den Frieden setzen

Bild: Radio Bremen | Carolin Henkenberens

Mit gemeinsamem Gesang haben sich in Bremerhaven zahlreiche Kinder und Jugendliche von drei Schulen gegen Kriege gestellt. Die Aktion sorgte für Gänsehaut-Momente.

Am Mittag haben sich 600 Schülerinnen und Schüler in der Sporthalle der Oberschule "Gauß II" in Bremerhaven-Lehe versammelt. Dabei waren auch die Grundschule "Gauß I" und die Amerikanische Schule. Mit dem Lied "We are the World" wollten sie ein Zeichen für den Frieden setzen. Viele Kinder hatten selbst gemalte Plakate dabei, etliche Anwesende hatten ein Strahlen im Gesicht, mit jedem Refrain wurde der Gesang lauter. Die Idee sei letztes Jahr unter dem Eindruck der Kriege in der Ukraine und in Nahost entstanden, so Schulleiter Manuel Casielles Proda.

Es geht uns vor allem um das Erleben der Gemeinschaft. Einige unserer Schülerinnen und Schüler sind tatsächlich von Krieg und Flucht betroffen. Uns ist es wichtig, zu erleben, was es für eine Kraft hat, zusammen ein Lied zu singen, zusammen in der Aula zu sein.

Manuel Casielles Proda, Schulleiter "Gauß II"

Gänsehaut-Moment für Schüler und Eltern

Bei den Kindern und Jugendlichen kam die Aktion gut an – sie selbst hatten die Idee zu dem Friedenssingen. "So etwas ist schon außergewöhnlich, dass alle Klassen und Schulen mal zusammenkommen – sehr überwältigend", sagt die 15-jährige Juna. Die 10-jährige Skylar ergänzt: "Es ist Krieg auf der Welt, wir wollten, dass das einmal um die Welt geht, dass Frieden herrscht, und dass es weniger Streit gibt". Sie habe die Hoffnung, dass die Botschaft sich verbreite und es jeder verstehe. Einige Eltern berichteten von Gänsehaut-Momenten.

Laut Musiklehrer Erik Middelberg kamen zu der Aktion Schülerinnen und Schüler aus über 40 Nationen zusammen, die teilweise gar kein Weihnachten feiern. Aber das Thema Frieden, das betrifft alle. "Wer leidet am meisten unter Krieg? Das sind Kinder", so Middelberg. "Da entstand gemeinsam die Idee: Wir singen etwas zusammen." Und "We are the world, we are the children", sagt Middelberg, das habe einfach gepasst.