Entwicklung der Silvester-Einsätze in Bremen: Das sind die Zahlen

Bremens Innensenator fordert Abschaffung der "sinnlosen Böllerei"

Bild: dpa | Philipp Schulze

Die Polizei rückte etwa 400 Mal aus – etwa ein Drittel häufiger als an Silvester 2023/24. Auch die Feuerwehr meldet einen Anstieg, Rettungsdienste dagegen hatten weniger zu tun.

In den vergangenen Jahren gebe es eine deutliche Tendenz zu mehr Einsätzen, teilt Polizeisprecher Nils Matthiesen auf Nachfrage von buten un binnen mit. Die Anforderungen an die Polizeiarbeit um den Jahreswechsel werde anspruchsvoller. Allerdings betont er, dass trotz der gestiegenen Einsatzzahlen schwerwiegende Vorfälle ausblieben.

Die Silvesternacht ist traditionell eine der arbeitsintensivsten Nächte des Jahres für uns.

Nils Matthiesen, Sprecher der Bremer Polizei

Kontinuierlicher Anstieg der Feuerwehr-Einsätze

Die Bremer Feuerwehr zählte 108 Feuerwehr-Einsätze. Bei acht davon handelte es sich um Fehlalarme. Grund dafür war durch Feuerwerk entstandener Feinstaub, der unter anderem durch offenstehende Fenster in Bürogebäude gezogen war und Brandmeldeanlagen ausgelöst hatte.

Wie ein Feuerwehr-Sprecher auf Nachfrage von buten un binnen mitteilte, ist auch die Zahl der Feuerwehr-Einsätze in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen – abgesehen von den Pandemie-Jahren, in denen aufgrund der Corona-Einschränkungen die Silvester-Feierlichkeiten eingeschränkt waren. In den Jahren davor und danach rückten die Einsatzkräfte jedoch immer häufiger aus: Im Jahr 2010 etwa zählte die Feuerwehr nur 42 Einsätze, im vergangenen Jahr bereits 94.

Weniger Einsätze des Rettungsdiensts

Die Zahl der Rettungsdienst-Einsätze sank dagegen von 167 auf 138. Der Notruf 112 wurde zwischen 18 Uhr an Silvester und 6 Uhr an Neujahr insgesamt 472 Mal gewählt. Ein Jahr zuvor gab es 526 Anrufe.

Innensenator fordert Ende der Böllerei

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hatte zuletzt gefordert, die Böllerei an Silvester abzuschaffen. Als Grund nannte er neben Angriffen auf Einsatzkräfte viele Verletzungen und sogar mehrere Todesfälle in anderen Teilen Deutschlands, Müll sowie Stress für Tiere.

Rechtlich ist das für das Bundesland Bremen allerdings nicht einfach. Das Abbrennen von Feuerwerk ist im bundesweit gültigen Sprengstoffgesetz geregelt. Und das erlaubt es Kommunen nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen, Silvesterfeuerwerk zu verbieten. Bisher gab es keine Mehrheit dafür, den Kommunen mehr Entscheidungsfreiheit einzuräumen. Auch wenn Länder wie Bremen und Berlin seit Jahren dafür kämpfen.