Darum verschenkt das RKI fast 6.000 Fünf-Euro-Scheine in Bremen
Das Geld soll Anreiz für die Teilnahme an einer Gesundheitsstudie des Robert Koch-Institut sein. In Niedersachsen werden sogar fast 12.000 Menschen angeschrieben.
So schön kann Post vom Amt sein: Für eine großangelegte Gesundheitsstudie, von der sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) viele Erkenntnisse erwartet, verschickt das Robert Koch-Institut derzeit Fünf-Euro-Scheine. Diese fünf Euro seien ein Anreiz "zur Förderung der Studienteilnahme", sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums.
180.000 Einladungen in 300 Städten und Gemeinden
Zuvor hatte der rbb berichtet, dass das Robert Koch-Institut (RKI) derzeit Bargeld in Briefen verschicke, um auf eine Studie aufmerksam zu machen. Insgesamt wolle das Bundesinstitut 180.000 Einladungen in mehr als 300 Städten und Gemeinden verschicken, um die Studienreihe "Gesundheit in Deutschland" durchzuführen, so der rbb. In allen Einladungen werde ein Fünf-Euro-Schein stecken. Wer einen mitgesendeten QR-Code nutze, um an der Studie teilzunehmen, bekomme weitere zehn Euro. Wer nichts tue, könne die fünf Euro behalten.
Mit dem Panel wird es möglich, schnell und regelmäßig aktuelle Daten zur Gesundheit zu erheben. Auch in einer Krise ist damit zukünftig die Infrastruktur vorhanden, um sehr schnell Antworten auf gesundheitliche Fragestellungen zu erhalten.
RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher
Laut RKI werden in Bremen 5.756 und in Niedersachsen 11.882 Personen angeschrieben. "Das Panel ist ein wichtiges Instrument, um die Gesundheit der Menschen im Land zu verbessern", sagte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher auf Anfrage von buten un binnen.
30.000 Menschen sollen im ersten Schritt teilnehmen
Lauterbach hatte im Februar gesagt, es gehe um belastbare Daten darüber, wie gesund die Bevölkerung wirklich sei. Das Fehlen einer repräsentativen Übersicht sei "ein gesundheitspolitischer Skandal".
Das RKI, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und das Gesundheitsressort wollen das entsprechende Panel bis 2025 aufbauen. An der Studie sollen in diesem Jahr 30.000 Menschen im Alter ab 16 Jahren freiwillig teilnehmen, wie die Ministeriumssprecherin sagte. Mittelfristig solle die Stichprobe auf bis zu 100.000 Teilnehmende vergrößert werden. Seit Januar würden Schritt für Schritt Einladungen verschickt. Eingeladen würden die Menschen nach dem Zufallsprinzip.
Quellen: buten un binnen und dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Vier News, 20. März 2024, 17 Uhr