Nirgendwo nimmt die Gewalt gegen Polizisten so stark zu wie in Bremen

Beamte der Bundespolizei stehen mit Helmen und Sturmmasken zwischen Menschen

Mehr Fälle von Angriffen und Widerstand gegen Polizei

Bild: dpa | Boris Roessler

Das Bundeskriminalamt hat erneut einen deutlichen Anstieg von Angriffen gegen Polizeibeamte verzeichnet. Auch bei Rettungs- und Feuerwehrkräften steigen die Fallzahlen.

Gewalttaten gegen Polizistinnen und Polizisten haben 2023 laut einem aktuellen Lagebild des Bundeskriminalamtes (BKA) erneut zugenommen – auch im Land Bremen. Während bundesweit gegenüber dem Vorjahr rund acht Prozent mehr Beamte Opfer eines Angriffs wurden, waren es in Bremen sogar fast 21 Prozent mehr als noch 2022.

589-mal waren Polizeibeamte demnach im Land Bremen im vergangenen Jahr Ziel einer Gewaltattacke – rund 100 Fälle mehr als noch 2022. Damit ist Bremen deutschlandweit das Land mit der größten Steigerung der Fallzahlen.

Es ist erschreckend, mit welchem Hass und mit welcher Gewalt Einsatzkräfte umgehen müssen. Diese Straftaten sind durch nichts zu rechtfertigen und müssen harte strafrechtliche Konsequenzen haben.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser vor blauem Hintergrund.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD)

Auch die beiden anderen Stadtstaaten Berlin und Hamburg führen bei der Zahl der registrierten Gewalttaten gegen Polizisten die Statistik an. Meistens geht es dabei um Fälle von Widerstand oder auch tätliche Angriffe auf Beamte. Häufig sind Tatverdächtige laut BKA schon vorher polizeibekannt gewesen. Immer wieder spielt auch Alkohol eine Rolle bei Übergriffen. Knapp 40 mal wurden auch Rettungskräfte oder der Feuerwehr im Land Bremen Opfer von Attacken im Einsatz.

Ermittler sehen langfristigen Trend

Den starken Anstieg der Zahlen erklärt die Polizei Bremen damit, dass sich der öffentliche Raum nach Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen im Frühjahr 2023 wieder belebt habe. Hinzu kämen "zunehmende gesellschaftliche Spannungstendenzen". Den BKA-Ermittlern zufolge handelt es sich um einen langfristigen Trend. "Seit dem Jahr 2017 steigen die Fallzahlen in diesem Phänomenbereich kontinuierlich an", hieß es.

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Autor

  • Folkert Lenz
    Folkert Lenz

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 14. Oktober 2024, 15 Uhr