Wie das Mütterzentrum in Bremen-Tenever seit 35 Jahren Menschen hilft
Sprachkurse, Alltagshilfe und mehr: Das Mütterzentrum in Tenever ist eine Anlaufstelle für viele Menschen. Jetzt feiert der Verein sein 35-jähriges Bestehen.
Trotz einiger Probleme hat sich im Stadtteil Tenever in den letzten Jahren viel getan. Das Mütterzentrum hat Einiges dazu beigetragen. Sprachkurse, Hilfe bei Ämtern und das Zentrum als Begegnungsstätte sind nur ein Teil des Angebots für Menschen, die Unterstützung benötigen.
Alltagstraining im Mütterzentrum
Gemeinsam frühstücken steht an der Tagesordnung des sogenannten "Alltagstrainings", welches das Mütterzentrum in Tenever anbietet. Etwa 30 Frauen bilden die Gruppe. Sie sitzen gemeinsam an einer langen Tafel und essen zusammen. Die Stimmung ist gut – jede von ihnen hat etwas für das Frühstück mitgebracht.
Von Schulsystem bis Jugendamt, bis Bildung, bis Gesundheit – da haben wir jeden Tag ein anderes Thema, das wir mit den Frauen bearbeiten.
Mihdiye Akbulut, Gruppenleiterin
Laut Gruppenleiterin Mihdiye Akbulut lernen die Frauen dort, wie sie sich in Deutschland zurechtfinden können. Manchmal werden auch Experten von beispielsweise dem Jugendamt zu den Treffen eingeladen, um aufzuklären und den Frauen Angst zu nehmen.
Safe-Space für Frauen
Mihdiye Akbulut ist eine von etwa 90 Mitarbeitenden im Verein und schon seit 14 Jahren dabei. Sie kennt die Alltagstrainings, die Frauen und Probleme in der Gruppe. Anfangs muss die Gruppenleiterin "sie manchmal zwingen", damit die Frauen etwas über sich erzählen, sagt Akbulut.
Viele Frauen seien am Anfang schüchtern oder hätten Berührungsängste mit der deutschen Sprache. Nach einiger Zeit würden sie aber in der Gruppe aufblühen und ein stärkeres Selbstbewusstsein an den Tag legen, erzählt die Gruppenleiterin.
Breites Angebot für Männer und Frauen
Neben dem Alltagstraining, bietet das Mütterzentrum Sprachkurse, Unterstützung bei Bewerbungen und Anträgen, eine Kreativwerkstatt und ein Begegnungscafé an – für Frauen und Männer. Laut Geschäftsführerin Claudia Schlosser ist das wichtig, weil sie dadurch Tenever mit dem Rest der Stadt verbinden.
Ansonsten würden diese ganzen Communitys unter sich vielleicht bleiben und viele Menschen gar nicht den Zugang in die Gesellschaft finden. Deshalb ist das Mütterzentrum ein wichtiger Träger in Tenever.
Claudia Schlosser, Geschäftsführerin
Durch das Mütterzentrum hätten Gesellschaft, Politik, als auch Arbeitgeber durch das Jobcoaching des Vereins einen Zugang nach Tenever, betont Schlosser.
Zusammenkommen in Tenever
Viele Frauen der Alltagstraining-Gruppe wollen genau diesen Zugang in die Gesellschaft finden. Neben dem Lernen ist für sie vor allem das Zusammenkommen wichtig. Im Mütterzentrum finden sie einen Ort des Austauschs und des Ankommens.
Im Januar endet für diese Gruppe das Alltagstraining. Aber auch danach haben sie im Mütterzentrum noch viele Möglichkeiten Unterstützung zu finden.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 12. Dezember 2024, 7:40 Uhr