Erster Flüssiggas-Tanker erreicht Wilhelmshaven – Proteste erwartet
- Erster Tanker mit Flüssig-Erdgas in Wilhelmshaven angekommen.
- Tanker ist mit Fracking-Gas aus den USA beladen.
- Umweltschützer kündigten Proteste an.
Erstmals seit der Eröffnung des Terminals in Wilhelmshaven ist ein Tanker mit Flüssigerdgas (LNG) dort angekommen. Das bestätigte der Betreiber Uniper. Der Tanker "Maria Energy" wurde auf den letzten Metern von Polizeischiffen zum Terminal eskortiert. Deutschland importiert damit zum ersten Mal auf direktem Weg Fracking-Gas. Das Gas stammt aus den USA.
Nach nur knapp zehn Monaten Planungs- und Bauzeit war das erste deutsche Terminal für den Import von Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven Mitte Dezember eröffnet worden. Wenige Tage später wurde der Testbetrieb aufgenommen. Das schwimmende Terminal vor der niedersächsischen Nordseeküste soll dazu beitragen, die durch ausbleibende Lieferungen aus Russland entstandene Lücke bei der Gasversorgung zu schließen.
Umweltschützer kritisieren Art der Gas-Gewinnung
Umweltschützer kündigten an, gegen die Ankunft des LNG-Tankers protestieren zu wollen. Für den Abend ist am Außenhafen von Hooksiel eine Aktion geplant. Sie kritisieren unter anderem, dass das aus den USA stammende Gas an Bord des Schiffes mit der umstrittenen Fracking-Methode gewonnen wurde.
Dass Deutschland heute zum ersten Mal direkt Fracking-Gas aus den USA bezieht, ist kein Grund zur Freude, sondern ein historischer Tiefschlag für Klima- und Naturschutz.
Deutsche Umwelthilfe
Flüssiggas ist zuvor schon in Wilhelmshaven angelandet worden, weil das fast 300 Meter lange Spezialschiff "Höegh Esperanza", das als schwimmendes Terminal dient, selbst Flüssiggas an Bord hatte. Die "Höegh Esperanza" soll das von Tankschiffen angelieferte verflüssigte Erdgas in den gasförmigen Zustand umwandeln und in das deutsche Gasnetz einspeisen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 3. Januar 2023, 8:30 Uhr