Bremer Karstadt-Filiale bleibt erhalten – 16 andere machen dicht
Das hat der Insolvenzverwalter bekanntgegeben. Die Galeria-Filiale in Oldenburg soll demnach schließen. Das Unternehmen hatte zuvor zum dritten Mal Insolvenz angemeldet.
Die Filiale in Oldenburg ist die einzige im Norden, die laut der Liste des Insolvenzverwalters schließen muss. Außerdem betroffen sind unter anderem jeweils drei Häuser in Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Umgesetzt werden sollen die Schließungen bis Ende August.
Von den insgesamt rund 12.800 Menschen, die das Unternehmen Galeria Karstadt Kaufhof deutschlandweit beschäftigt, sollen 11.400 ihren Job behalten. 1.400 sollen gehen müssen.
Das ist ein guter Tag für die Bremer Innenstadt, für Bremen insgesamt und vor allem für die Beschäftigten, die monatelang um ihren Arbeitsplatz bangen mussten.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte laut einer Mitteilung
Doch noch Hoffnung für Oldenburg?
Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) will die Hoffnung für die Filiale in seiner Stadt allerdings noch nicht aufgeben. Sie habe "eigentlich immer zu den profitabeln Häusern gehört", so Krogmann im Gespräch mit Bremen Zwei, und die Innenstadt sei stark frequentiert.
Aber es hat offensichtlich im Zusammenspiel zwischen Galeria und dem Vermieter nicht geklappt.
Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann
Allerdings: Laut Krogmann gab es in der Vergangenheit auch nachträglich noch Einigungen. Es gebe also noch "ein kleines Fünkchen Hoffnung".
Dritte Insolvenz in dreieinhalb Jahren
Nach Angaben von Galeria wurden mit dem Gesamtbetriebsrat am Freitag Interessenausgleich und Sozialplan geschlossen. "Wir werden alles tun, um unser Geschäft in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dazu sehen wir nicht zuletzt durch unsere Umsatzentwicklung im laufenden Geschäftsjahr gute Voraussetzungen", sagte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche. Der Sitz des Unternehmens soll von Essen nach Düsseldorf umziehen.
Der Warenhauskonzern hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Als Grund für die schwierige Lage nannte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche damals unter anderem die Insolvenzen der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers Rene Benko. Deren Schieflage hatte unmittelbare Auswirkungen: Im Zuge der letzten Insolvenz von Benko zugesagte Finanzmittel für die Sanierung der Warenhauskette waren nicht mehr geflossen.
Investoren wollen Kette übernehmen
Van den Bossche und Denkhaus gaben im Januar die Suche nach einem neuen Eigentümer und den Erhalt von Galeria als Ziele aus. Das Unternehmen verhandelte daraufhin nach eigenen Angaben mit mehreren potenziellen Investoren. Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Gesellschaft BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz die Kaufhauskette übernehmen will.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 27. April 2024, 11 Uhr