Bremer Jugendämter nehmen mehr Kinder und Jugendliche in Obhut
In 1.600 Fällen hat das Land Bremen im vergangenen Jahr die Verantwortung übernommen. Besonders hoch ist die Zahl bei unbegleiteten Minderjährigen aus dem Ausland.
Drei Viertel der Kinder und Jugendlichen waren unbegleitete Minderjährige aus dem Ausland. Ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren rasant gestiegen und wächst weiter. Allerdings bleibt nur ein Bruchteil in Bremer Obhut. Denn erst wenn geklärt wurde, ob sie wirklich minderjährig sind und ob Bremen auch für sie zuständig ist, übernimmt das Jugendamt dauerhaft die Verantwortung. Im vergangenen Jahr waren das am Ende 264 von ursprünglich fast 1.200 unbegleiteten Minderjährigen.
Quote in Bremen liegt über Bundesschnitt
Insgesamt liegt die Quote damit über dem Bundesschnitt; das liegt laut dem Bremer Sozialressort daran, dass in Bremen als Stadtstaat grundsätzlich mehr Ausländer und Geflüchtete ankommen, die dann aber meist umverteilt werden.
In weiteren 430 Fällen musste das Jugendamt vergangenes Jahr Kinder aus ihren Familien holen, zum Beispiel weil die Eltern überfordert waren oder es Anzeichen körperlicher Gewalt gab. Die Zahl schwankt in Bremen jedes Jahr auf hohem Niveau. Noch im Jahr 2022 waren es 320 solcher Fälle, im Jahr davor wiederum deutlich mehr mit 487. Bundesweit ist die Zahl der Inobhutnahmen ebenfalls gestiegen, Hintergrund ist auch hier das Prozedere bei unbegleiteten Minderjährigen aus dem Ausland.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 2. Dezember 2024, 17 Uhr