Gegen den Trend: Auf Bremens Werften arbeiten weniger Menschen

Bild: Imago | Penofoto

Die norddeutschen Werften haben laut Gewerkschaft IG Metall wieder mehr Beschäftigte. In Bremen ging die Zahl der Arbeiterinnen und Arbeiter hingegen zurück.

Im deutschen Schiffbau ist die Zahl der Beschäftigten erstmals seit vier Jahren wieder gestiegen. Laut einer Umfrage der Gewerkschaft IG Metall arbeiten aktuell rund 15.000 Menschen in den 46 Werftbetrieben Norddeutschlands – 500 mehr als im vergangenen Jahr. Weniger positiv stellt sich der Trend im Land Bremen dar: Dort arbeiten 200 Menschen weniger im Schiffbau als im Vorjahr. Das liegt laut den Autoren der IG Metall-Umfrage vor allem daran, dass Arbeitskräfte der Lürssen-Werft von Bremen aus an andere Standorte wie Hamburg gewechselt sind.

Gewerkschaft setzt Hoffnung in Maritime Konferenz

Trotzdem: Die Chancen für den Schiffbau in Deutschland und Europa seien jetzt da, so der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich. Besonders im militärischen Schiffbau rechne man mit einem weiteren Beschäftigungsanstieg. Die Zahl der Ausbildungsplätze ist in diesem Jahr zurückgegangen – trotz Fachkräftemangel. Die Betriebe wollen im nächsten Jahr aber wieder mehr Ausbildungsplätze anbieten. Die IG Metall befragt jährlich die Betriebsräte der 46 Werftbetriebe in Norddeutschland.

Bei der Vorstellung der Zahlen hat die Gewerkschaft die Gelegenheit genutzt, den Blick auch auf die Nationale Maritime Konferenz zu richten, die in knapp einer Woche in Bremen startet. Friedrich hofft auf Zusagen von der Bundesregierung für den Schiffbau.

Ich würde gern die Aussage bekommen, dass wir einen Einstieg des Staates in den Marineschiffbau haben. Das muss nicht konkret sein. Aber zu sagen, dass wir es tun und dass wir den Marine-Schiffbau stabilisieren und da auch Verlässlichkeit reinbringen.

Daniel Friedrich, Bezirksleiter IG Metall Küste

Die Nationale Maritime Konferenz gilt als die zentrale Veranstaltung der Bundesregierung zur Unterstützung der maritimen Wirtschaft.