Wie viel kommt vom Hochwasser im Norden an?

Bild: Radio Bremen

Die Hochwasserlage hält an, im Süden Deutschlands fallen in den nächsten Tagen große Mengen Regen. Wie wirkt sich das auf die Pegelstände von Weser und Elbe aus?

5,66 Meter: So hoch stand der Pegel der Elbe in Dresden am Montagmittag um 12.30 Uhr. Am Vorabend hat die Stadt Dresden die zweite Alarmstufe ausgerufen, nachdem die 5-Meter-Marke geknackt wurde. Der Pegel soll weiter steigen und weitere Alarmstufen könnten ausgerufen werden. Doch was kommt von den Wassermassen im Norden an?

Viel Wasser fließt laut ARD-Wetterkompetenzzentrum derzeit in Tschechien in die Labe – so heißt die Elbe dort. Ein extremes Hochwasser wie im Jahr 2002 werde in Dresden allerdings nicht erwartet. Damals stand das Wasser bei 9,40 Metern. Da es in Tschechien geschneit hat, kann das Tauwasser die Pegelstände weiter steigen lassen, so das ARD-Wetterkompetenzzentrum.

Pegelstände nehmen Richtung Norden rasch ab

Im Norden kommt davon derzeit allerdings nicht viel an. Da die Weser von den Flüssen Werra und Fulda gespeist wird, die ihre Quellen in Hessen und Thüringen haben, ist in Bremen nicht mit erhöhten Pegelständen zu rechnen.

Der Blick auf die Karten der Hochwasserzentralen zeigt: Der Pegel der Elbe sinkt in Fließrichtung von Süden nach Norden rasch ab. Sind es in Torgau in Sachsen noch 5,31 Meter Pegelstand (16. September, 12.30 Uhr), sind es in Wittenberg in Sachsen-Anhalt nur noch 4,11 Meter. Im weiter nördlich gelegenen Tangermünde liegt der Pegel bereits bei 1,70 Metern. In Hitzacker in der Nähe von Dannenberg, das im Südosten Niedersachsens liegt, sind es dann nur noch knapp 1,20 Meter. Die Pegel sind so niedrig, dass in diesen Städten bislang keine Alarmstufe ausgerufen wurde.

Ab Ende der Woche erwarten Experten steigende Wasserstände an der Elbe in Niedersachsen. Mit einem großen Hochwasser wie in den Jahren 2002, 2006 oder 2013 sei aber laut aktueller Prognose nicht zu rechnen, teilte der zuständige Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit. Aufgrund der aktuell niedrigen Pegelstände habe die Mittelelbe Kapazitäten für Wassermengen, die vom Oberlauf des Flusses kommen.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 16. September 2024, 10 Uhr