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Wie steht es um den Bremerhavener Giftspinnen-Frachter?

Blick auf ein blau-weißes Schiff, das an einem Pier liegt.

Wie läuft der Einsatz auf dem Giftspinnen-Frachter in Bremerhaven?

Bild: Nord-West-Media

Ursprünglich sollte es drei Wochen dauern, die Schwarzen Witwen von Bord zu entfernen. Doch mehr als einen Monat später befindet sich der Frachter immer noch in Bremerhaven.

Mitte Juli waren die Spinnen entdeckt worden. Was ist seither passiert?

Anfangs hieß es, dass die giftigen Tiere an Bord des US-Militärfrachters "Arc Commitment" ausgeräuchert werden sollen. Offenbar ist auf dem im Osthafen liegenden Schiff aber nun ein Spezialmittel ausgesprüht worden, um die Spinnen und ihre Eier abzutöten. Wie genau das geschieht, wollte das Häfenressort aber nicht sagen.

Die Arbeiten laufen jedenfalls laut Behörde unter strenger Quarantäneregelung, sämtliche Schotten sind luftdicht verschlossen. Dadurch sei sichergestellt, dass keine Spinne das Schiff verlassen kann. Die Tiere sind gefährlich: Der Biss einer Schwarzen Witwe kann starke bakterielle Infektionen auslösen und im schlimmsten Fall auch tödlich sein.

Ist der bisherige Einsatz erfolgreich gelaufen?

Der Behörde liegen inzwischen die Laborberichte entnommener Proben vor. Demnach schlägt das Bekämpfungsmittel an: "Spinnen und Eier sind nach der Behandlung nicht mehr lebensfähig", sagte Hafenkapitän Stephan Berger zu buten un binnen. Die Beteiligten zeigen sich demnach zufrieden mit dem bisherigen Ablauf. "Der derzeitige Umgang mit dem Schiff zeigt, dass wir in Bremerhaven in der Lage sind, solche Fälle professionell abzuarbeiten", so Berger.

Die Beteiligten haben sich bewusst dazu entschlossen, vorhandene Infrastruktur unter Einbüßung eines Liegeplatzes zu nutzen statt eine eigene Infrastruktur an einem anderen Platz kostenintensiv herzustellen.

Hafenkapitän Stephan Berger

Ob alle Spinnen und Eier entdeckt und entfernt wurden, ist aber nicht gesichert. Denn dafür ist laut Berger "das System Schiff samt Ladung zu komplex". Zugleich betonte der Hafenkapitän: "Die Maßnahmen dauern an."

Wann werden die Arbeiten denn beendet sein?

Das ist noch nicht absehbar. Wie lange die Arbeiten von Spezialisten an Bord noch andauern werden und das Schiff den Hafen wieder verlassen darf, dazu machte die Behörde keine Angaben. Ein Grund für die lange Verweildauer des Schiffes ist laut Berger "die akribische Effizienz, mit der in diesem Fall vorgegangen wird". Klar sei aber, dass der Prozess noch etwas Zeit in Anspruch nehme. "Es werden noch sicherheitshalber alle Decks und alles Laschmaterial (unter anderem Ketten, Schnallen und Spannschrauben zur Ladungssicherung, Anm. d. Red.) behandelt", so Berger.

Dass die Beteiligten so sorgsam vorgehen, ist wohlbegründet. Denn schon bevor das Schiff auf dem Weg nach Bremerhaven war, hatte man in Danzig eine Spinne an Bord gefunden. Der Frachter wurde entsprechend behandelt und erst anschließend zur Weiterfahrt freigegeben. In Bremerhaven waren dann aber beim Anheben eines Containers mehrere Spinnen entdeckt worden.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Bremen Vier Läuft, 21. August 2024, 14:15 Uhr