Kampf gegen Giftspinnen in Bremerhaven könnte aufwendiger werden
Laut Experten wird es schwierig, alle Giftspinnen auf der "Arc Commitment" in Bremerhaven zu entfernen. Insbesondere die Eier könnten ein Problem werden.
Bei Spinnen-Eiern habe sich schon häufig gezeigt, dass diese alles Mögliche überstehen und die Tiere dann später doch wieder schlüpften, sagte der Bremer Schiffsachverständige Frank Borsbach auf Anfrage von buten un binnen. Es müsse darum auch geklärt werden, warum die Spinnen zuvor nicht schon in Polen erfolgreich bekämpft werden konnten.
Man hat das bei vielen Spezies, dass die Eier so ausgelegt sind, dass sie alles Mögliche überstehen und dann eben bei Wiederherstellung von Lebensmöglichkeiten und -umgebungen schlüpfen.
Frank Borsbach, Schiffsachverständiger
Die giftigen Schwarzen Witwen waren bereits in Danzig auf dem Militärfrachter entdeckt und behandelt worden. Bremerhavens Hafenkapitän Stefan Berger hatte daraufhin angeordnet, den Frachter in Bremerhaven erneut zu überprüfen. Beim Anheben eines Containers waren dann weitere Spinnen entdeckt worden.
Beseitigung äußerst aufwendig
Der Schiffsexperte hält es für sehr aufwendig, das Schiff zu isolieren und dann sicherzustellen, dass keine Spinne von Bord kommt, etwa über die Taue, mit denen das Schiff festgemacht ist, oder Ladung, die von Bord geholt wird. "Die Wahrscheinlichkeiten sind selten hundert Prozent. In einem größeren Haus ist das ja manchmal schon gar nicht so einfach, eine Maus oder Kakerlake oder sowas zu stellen. Und auf dem Schiff ist das natürlich ungleich komplexer", so Borsbach. Es könnten Sicherheitsschleusen und Schutzanzüge für die Schädlingsbekämpfer an Bord nötig werden, meinte er – ohne den Fall und das Schiff genau zu kennen.
Es gibt wirklich eine Unzahl von schwer begehbaren Ecken und Kanten.
Frank Borsbach, Schiffsachverständiger
Dass es sich bei dem Schiff um einen Frachter handelt, der auch für die US-Armee Fahrzeuge und Material transportiert, mache die Lage in der Abstimmung mit den Behörden nicht einfacher, vermutet der Experte. Borsbach schätzt, dass die Arbeiten deutlich länger als drei Wochen dauern werden. Von diesem Zeitraum gehen die Behörden bislang aus.
Hafenressort macht keine genauen Angaben
Wie der Plan der Bremischen Hafenbehörden im Kampf gegen die Spinnen genau aussieht, dazu haben Hafenressort und Hafenkapitän Stephan Berger auf Nachfrage von buten un binnen keine Aussage gemacht.
Nur so viel: Das Schiff werde mit großer Sorgfalt und vor allem Professionalität bearbeitet. Es gebe zwei Decks, die luftdicht verschlossen werden können. Daher sei eine Ausbreitung der Spinnen praktisch ausgeschlossen, sagte Hafenkapitän Berger.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei , Nachrichten, 1. August 2024, 6 Uhr