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Wie der "Fairteiler" in Bremen-Huchting Lebensmittel rettet

Hier können Menschen in Bremen-Huchting Lebensmittel retten

Bild: Radio Bremen

Etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle werden in Deutschland jährlich entsorgt. Die neue "Fairteiler-Station" könnte einige Lebensmittel vor der Tonne retten.

Ein Blick in den Kühlschrank und die Feststellung, dass man das Gekaufte einfach nicht aufgebraucht hat: Das kommt wohl öfter vor, als man es sich wünscht. Die Lebensmittel müssen aber nicht direkt im Müll landen.

Die Bewegung "Foodsharing" stellt an verschiedensten Orten sogenannte "Fairteiler" auf. Das Konzept: Ein Regal, an dem jeder seine nicht aufgebrauchten Lebensmittel abgeben kann. Alle, die Lebensmittel brauchen, können sie sich dann einfach nehmen. Das alles ist frei von Profitorientierung. Das Netzwerk ist ehrenamtlich organisiert.

Einer dieser Fairteiler steht jetzt in Bremen-Huchting. Was genau es mit der Idee gegen Lebensmittelverschwendung auf sich hat, lesen Sie hier.

Wo kann ich die Fairteiler-Station finden?

Die neue Fairteiler-Station findet man im Ortsamt Huchting am Franz-Löbert-Platz 1 direkt im Eingangsbereich. Wer nicht in Huchting wohnt, kann auf zahlreiche weitere Fairteiler-Stationen in ganz Bremen zurückkommen.

Lebensmittel im Fairteiler warten darauf, abgeholt zu werden.
Der Fairteiler in Huchting ist gut gefüllt. Damit das so bleibt kann jeder seine Lebensmittel vorbeibringen. Bild: Radio Bremen

Gibt es noch weitere Fairteiler-Stationen in Bremen?

Neben der neuen Station in Huchting gibt es noch viele weitere in Bremen.
Ganze vier Stationen gibt es in Bremen-Süd: Der älteste Fairteiler befindet sich in der Neustadt in der Zionsgemeinde. Außerdem gibt es noch Fairteiler im Bürgerhaus Obervieland, im StadtWeltRaum Nachhaltigkeitsshelter in Habenhausen und im Quartierszentrum in Huckelriede
In Bremen-Mitte können Sie in der Stadtbibliothek Lebensmittel abgeben oder abholen.
In Bremen-Ost wird man auch vielerorts fündig: Am Marktplatz der Begegenungen in der Vahr, in der Andreas Gemeinde in Horn-Lehe und beim Gnadenbeet Bremen in der Nähe der Universität.
In Bremen-West, genauer gesagt Findorff, befindet sich ebenfalls ein Fairteiler in der Martin-Luther Kirche.
Bremen-Nord ist mit einer Station in der Stadtteilbibliothek Vegesack und in Blumenthal am DOKU versorgt.
Auch in Bremerhaven gibt es einen Fairteiler beim Zollinlandplatz.

Wo genau Sie den nächsten Fairteiler finden, sehen Sie auf der interaktiven Karte.

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Welche Lebensmittel kann ich beisteuern?

Das ist von Fairteiler zu Fairteiler unterschiedlich. An einigen Standorten gibt es beispielsweise keinen Kühlschrank. Grundsätzlich gilt aber: Kein Alkohol, kein Hackfleisch und roher Fisch. Selbstgesammelte Pilze sind auch Tabu, genauso wie Rohmilch- und Roh-Ei-Produkte. Die Mindesthaltbarkeit darf überschritten sein, das Verbrauchsdatum nicht. Natürlich sollten die Lebensmittel noch genießbar, also nicht verdorben oder verschimmelt sein.
Was genau in welchen Fairteiler darf, findet sich auf der Website von Foodsharing und ausgeschildert an den einzelnen Fairteilern.

Die neue Fairteiler-Station in Huchting.
In Huchting können auch Lebensmittel gelagert werden, die gekühlt werden müssen. Das ist aber nicht bei jedem Fairteiler der Fall Bild: Radio Bremen

Wer organisiert die Fairteiler-Station?

Foodsharing ist eine internationale Bewegung, die sich zum Ziel gesetzt hat, Lebensmittel vor dem Müll zu retten. Sie wurde 2012 gegründet, mittlerweile gibt es 1.280 Fairteiler. Der Verein lebt von Ehrenämtlern, wie zum Beispiel den Foodsavern, die überproduzierte Lebensmittel direkt von Bäckereien, Supermärkten, Kantinen und Großhändlern abholen und verteilen.
Die einzelnen Fairteiler vor Ort werden von verschiedensten Vereinen, Privatpersonen oder Institutionen betrieben, die selbst für die Stationen zuständig sind.

Wer darf sich bedienen?

Das ist ganz einfach: alle dürfen sich bedienen. Bei den Fairteilern geht es nicht nur um Bedürftigkeit, wie bei der Tafel zum Beispiel. Ein weiteres Ziel ist es, Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen. Da dürfen und sollen alle mitmachen. Kerstin Röhmpagel, die Koordinatorin von Foodsharing Bremen, sagt hierzu: "Die Tafel ist für Bedürftigkeit zuständig. Wir sind dafür da, noch die letzte Bastion vor der Tonne zu sein."

Gibt es noch andere Wege, Lebensmittel zu retten?

Über Apps wie "Too Good To Go" bieten Geschäfte, zum Beispiel Bäckereien oder Restaurants, überproduzierte Lebensmittel zu einem geringeren Preis an. Verschiedene Supermärkte bieten bereits gesonderte Bereiche, in denen Lebensmittel vergünstigt gekauft werden können, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald abläuft. Ansonsten: Einfach mal bei Familie oder Freunden fragen, ob die übrig gebliebenen Lebensmittel noch bei ihnen Verwendung finden.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 1. Februar 2025, 19:30 Uhr