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Stau-Chaos in Bremen: Darum ist die B6 so wichtig für den Verkehr

B6 ist nach teilweiser Sperrung wieder freigegeben

Bild: Imago | Panthermedia

Auf der B6 wird aktuell gebaut. Das führt zu Sperrungen und Behinderungen. Ein Experte erklärt, wieso sie eine der wichtigsten Straßen der Region ist.

Ob Unfall oder Bauarbeiten: Immer wieder lässt sich beobachten, wie wichtig die B6 für den Bremer Verkehr ist. Ist sie gesperrt, geht meist gar nichts mehr. Verkehrsexperte Carsten-Wilm Müller erklärt, warum die B6 für den Verkehr rund um Bremen wichtig ist – und warum schon eine Teilsperrung so sehr stören kann.

Der Professor für Verkehrswesen Carsten-Wilm Müller im Interview bei buten un binnen.
Zuständig für das Lehrgebiet Verkehrswesen: Prof. Dr.-Ing. Carsten-Willm Müller. Bild: Radio Bremen

Warum ist die Strecke so wichtig für Bremen?

Die Hochstraße sei eine der wenigen Möglichkeiten, die Weser an dieser Stelle zu überqueren, erklärt Müller. Nördlich der Stephanibrücke gebe es nur die Fähre, auch die Brücken im Bremer Süden seien verhältnismäßig weit entfernt. Außerdem dürfe der Schwerverkehr überhaupt nur die Weserquerungen über die A1 und B6/B75 nutzen.

Hinzu kommt, dass momentan auch auf der Weserbrücke der A1 gebaut wird und in der Folge die rechte Spur in beide Fahrtrichtungen gesperrt ist. Im Fernverkehr versuchten etwa viele Lkw-Fahrer auf dem Weg von Hamburg nach Rotterdam aktuell die Engstelle der A1 zu umfahren – und entschieden sich zum Beispiel für den Weg über die B6/B75.

Wer ist auf der B6 stadtauswärts unterwegs?

Das ist sowohl der Fernverkehr als auch der innerstädtische Nahverkehr, erklärt Müller. Wer zum Beispiel von Bremerhaven nach Delmenhorst oder Oldenburg fährt, nutze oft die B6. Der Weg von der A27 auf die A1 über das Bremer Kreuz sei deutlich länger. "Viele versuchen die Strecke, über die B6 abzukürzen."

Für die Autofahrer innerhalb Bremens hat die B6 eine Entlastungsfunktion, sagt Müller. Sie sei eine innerörtliche Umgehungsstraße. "Autofahrer müssen sich nicht durch die Innenstadt quälen und an jeder Ampel halten."

Wie stark befahren ist die B6 in Fahrtrichtung Delmenhorst und Oldenburg?

In 2015 fuhren im Jahresmittel 91.500 Fahrzeuge pro Tag und in beide Fahrtrichtungen über die Straße, wie aus der aktuellsten Verkehrsmengenkarte der Mobilitätsressorts hervorgeht. Zum Vergleich: Auf der A1 am Bremer Kreuz in Richtung Arsten waren es damals 118.300 Fahrzeuge – also nicht viel weniger als auf dem B6-Abschnitt.

Heute – acht Jahre nach der Erhebung – dürfte die Zahl der Lkw und Autos, die die B6 und B75 passieren, deutlich höher liegen, vermutet Experte Müller. "Die B6 muss beim Weserübergang mindestens die Belastung einer sechsspurigen Autobahn schultern."

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 9. September 2023, 19:30 Uhr