Infografik
Darum züchtet Bremerhavens Zoo am Meer vorerst keine Eisbären mehr
Der "Internationale Tag der Eisbären" wird auch im Zoo am Meer gebührend gefeiert. Weiteren Eisbären-Nachwuchs aus Bremerhaven soll es erst einmal aber nicht mehr geben.
Den "Welteisbärentag" begeht der Zoo am Meer mit bunten Eistorten. Schon zum Frühstück stehen die gefrorenen Klötze bei Eisbären-Mama "Valeska" und ihren Zwillingen "Anna" und "Elsa" auf dem Speiseplan. Und die Freude über die mit Mayonnaise bestrichenen und mit zerhacktem Fisch gefüllten Torten ist groß in Bremerhavens berühmtester Frauen-Wohngemeinschaft. "Fisch geht immer gut", erzählt Tierpflegerin Larissa Horstmann im Gespräch mit buten un binnen.
Mayonnaise ist aber noch ein bisschen beliebter, das wird direkt weggeschleckt.
Tierpflegerin Larissa Horstmann
Eisbären-Tradition im Zoo am Meer
Aktionstag weist auf Bedrohung des Lebensraums hin
Der Aktionstag, der jährlich am 27. Februar gefeiert wird, hat allerdings einen traurigen Hintergrund: Seit 2011 soll der "Internationale Tag der Eisbären" auf die Bedrohung des Lebensraumes für das größte Landraubtier der Erde aufmerksam machen. "Eisbären sind abhängig vom Meereis und durch die Klimaerwärmung nimmt die Zeit, in der Eis zu finden ist, immer mehr ab", sagt Zoodirektorin Heike Kück.
Die Eisbären haben also immer weniger Zeit, um sich Fett anzufressen und den Winter zu überstehen. Die Situation ist schon sehr problematisch, deswegen wollen auch wir an diesem Tag darauf hinweisen.
Zoodirektorin Heike Kück
Wissenswertes zu Eisbären
Um die Eisbären vor dem Aussterben zu bewahren, gibt es das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Im Rahmen des Programms sprechen die beteiligten Zoos untereinander ab, wer sich an der Züchtung beteiligt. Auch der Zoo am Meer ist Mitglied im EEP. "Wir sind von Beginn an erfolgreiche Eisbärenzüchter gewesen", erzählt Kück. Den Rekord hält Eisbärin "Suse", die allein 17 Tiere zur Welt brachte und 15 erfolgreich aufzog.
Weitere Zuchten aus Bremerhaven wird es vorerst aber nicht geben. "Uns ist gesagt worden, dass wir erstmal nicht mehr züchten sollen", so Kück. Grund dafür ist, dass die "genetische Linie" aus dem Zoo am Meer in der europäischen Zoopopulation sehr weit verbreitet ist. Demnach gibt es mit Blick auf weitere Züchtungen aus Bremerhaven europaweit zu viele Tiere, deren Stammbaum bis in den Zoo am Meer zurückreicht.
Die genetische Variabilität innerhalb der Zoo-Population ist natürlich sehr wichtig. Und unsere Nachkommen sind von der Genetik her nicht so gut, dass man zurzeit mit ihnen weiterzüchten würde.
Zoodirektorin Heike Kück
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 27. Februar 2024, 19:30 Uhr