Zieht der Leuchtturm Roter Sand vor Bremerhaven bald um?
Der Leuchtturm soll abgebaut und in Küstennähe wieder aufgestellt werden. Grund dafür ist, dass das fast 140 Jahre alte maritime Bauwerk als marode eingestuft wurde.
Der Leuchtturm Roter Sand soll von der Außenweser in absehbarer Zukunft in Küstennähe umziehen. Der Bund prüfe, welcher neue Standort für das bekannte Seezeichen geeignet sei, sagte Steffen Skudelny, Vorstand bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Ein Gutachten von 2019 hatte das fast 140 Jahre alte maritime Bauwerk vor Bremerhaven als so marode eingestuft, dass die Standsicherheit auf Dauer in Gefahr ist. Die technische Sachlage sei ernüchternd, betonte Skudelny.
Mehrere Szenarien wurden für den Leuchtturm geprüft
Nach Bekanntwerden des Gutachtens waren von einer Expertenkommission mehrere Szenarien für den Leuchtturm geprüft worden – vom kontrollierten Verfall über eine Sanierung vor Ort bis zum Versetzen. Nach einem "harten Ringen" seien die Experten zu dem Schluss gekommen, dass der Turm dokumentiert abgebaut und anschließend in Küstennähe an Land oder im Wasser wieder aufgestellt werden solle, sagte Skudelny. Ideal wäre eine Halbinsel, sagte Frauke König vom Bundesverkehrsministerium. Aber auch die Nordmole in Bremerhaven steht offenbar auf der Liste. Wann der Umzug erfolge, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher der Stiftung.
Das rot-weiße Seefeuer gilt als erstes Offshore-Bauwerk der Welt. Vor allem wegen seiner Unterkonstruktion gilt es als Wahrzeichen der Ingenieurskunst. Der Caisson genannte Senkkasten aus Stahl soll vor Ort bleiben, nur der Turm soll versetzt werden. Das Feuer wies acht Jahrzehnte lang Schiffsführern den Weg. Ab 1964 wurde es nicht mehr benötigt, seit 1982 steht der Leuchtturm unter Denkmalschutz. Der Bund ist Eigentümer des Wahrzeichens.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Nachrichten, 3. Mai 2023, 14 Uhr