Hintergrund
Darum ist nicht jede Vermittlung im Bremer Tierheim erfolgreich
Spontan einen Vierbeiner mit nach Hause nehmen? So einfach ist es nicht – das Bremer Tierheim gibt nicht jedem Besucher ein Haustier mit. Die Lebenssituation müsse passen.
Damit eine Vermittlung erfolgreich ist, müssen einige Kriterien erfüllt sein: "Wenn ein Hund acht Stunden am Tag allein bleiben muss, dann passt es nicht", erklärt Gaby Schwab, Sprecherin des Bremer Tierheims. Und ein Schäferhund etwa solle nicht in der 3. Etage in einer Zwei-Zimmer-Wohnung leben. Bei Alleinstehenden müsse zudem klar sein, wer sich im Notfall um das Tier kümmern würde.
Hunde und Katzen, die mal gebissen oder gehauen haben, würden nicht in Haushalte mit Kindern kommen. Und Wenn eine Katze gern Freigang hat, sollte die Wohnung nicht direkt an einer Hauptstraße liegen. Ein eigener Garten sei allerdings keine Pflichtvoraussetzung, um einem Heimtier ein neues Zuhause zu schenken.
Die Umstände müssen zum Tier passen
"Das Tier muss in die jeweilige Lebenssituation passen", fasst Schwab zusammen. Das sei jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich. "Wenn es dann nicht passt, müssen wir nein sagen."
Im laufenden Jahr seien bislang 1.265 Tiere aufgenommen worden, davon 650 Fundtiere. Hier sei jedoch nicht immer klar, ob sie ausgesetzt wurden oder weggelaufen sind. 180 weggelaufene Tiere konnten an ihre Besitzer zurückgegeben werden. Vermittelt wurden seit Jahresbeginn 899 Tiere. Bei kranken Tiere dauere es länger, bis sie vermittelbar sind.
Kaum noch Reserven in den Tierheimem der Region
Das Tierheim ist aktuell für etwa vier Wochen für Besucher geschlossen. Als Gründe führte der Bremer Tierschutzverein die hohe Zahl an aufgenommen Tieren an. Vermittlungen sind dennoch möglich, sofern vorab ein Termin vereinbart wurde. Die Tierheime in Bremerhaven und Cuxhaven sprachen ebenfalls von Überfüllung. Vor allem in der Urlaubszeit würden vermehrt Tiere abgegeben.
Dieses Thema im Programm: Bremen Next, Nachrichten, 4. August 2024, 16:30 Uhr