Infografik
Viel Kriminalität, zu wenig Personal: Bremer Polizeichef schlägt Alarm
Polizeipräsident Fasse spricht von historisch hohen Eingangszahlen – sei es bei Notrufen oder bei ausgelösten Einsätzen. Dazu komme ein Anstieg der Kriminalität.
Die Bremer Polizei muss immer mehr neue Fälle bearbeiten. Darauf hat Polizeipräsident Fasse am Montag bei der mehrstündigen Personalversammlung mit gut 800 Teilnehmern hingewiesen. Aktuell seien etwa 20.000 Fälle unbearbeitet. Besonders drastisch ist der Anstieg bei Raubdelikten und Autoaufbrüchen. In beiden Bereichen ist die Zahl der Straftaten laut Polizei um etwa die Hälfte angestiegen.
Außerdem gab es zuletzt auch wieder mehr Verkehrsunfälle, vor allem wegen zu hoher Geschwindigkeit. Bereits seit Monaten wählen nach Angaben der Polizei auch deutlich mehr Menschen als früher in der Stadt Bremen den Notruf. Ein ähnliches Phänomen gibt es auch in der Rettungsleitstelle der Feuerwehr.
Entwicklung der Gesamtkriminalität im Land Bremen
Sorge um Gesundheit der Beamten
Fasse verweist gegenüber buten un binnen auf die steigende Belastung. Es gebe immer mehr Krankmeldungen und Überlastungsanzeigen in den unterschiedlichsten Bereichen. "Und es ist wirklich so, dass die Kolleginnen und Kollegen für das Thema Sicherheit hier sozusagen ihre Gesundheit riskieren", warnt der Polizeipräsident.
Unterstützung bekommt er von der Gewerkschaft der Polizei (GDP). Der Bremer Landesvorsitzende Nils Winter sieht die Politik gefordert. Er wirft den Verantwortlichen vor, nur über innere Sicherheit zu reden, aber nicht zu handeln. "Vor der Bürgerschaftswahl war die innere Sicherheit eins der Top-3-Themen, das vermissen wir jetzt und da muss die Politik jetzt kommen und auch Geld in die Hand nehmen."
Dieses Thema im Programm: Buten un binnen, 27. November 2023, 19:30 Uhr