Ein letztes Mal Bremer Samba-Karneval: Das sind die Gründe für das Aus

Darum endet die bunte Ära des Bremer Samba-Karnevals

Bild: dpa | Hauke-Christian Dittrich

Im Februar endet eine farbenfrohe Traditionsveranstaltung: Der Bremer Samba-Karnevals findet nach 40 Jahren ein letztes Mal statt – dann war es das.

Warum findet der Samba-Karneval zum letzten Mal statt?

Das Fest wird bislang ehrenamtlich organisiert. Das klappt nach Angaben des Trägervereins nicht mehr, deshalb soll die diesjährige 40. Ausgabe mit dem Motto "Uns blüht was" die letzte sein. Ohne eine grundsätzliche Erneuerung und Professionalisierung der Organisations- und Finanzierungsstrukturen könne man den Karneval nicht mehr stemmen.

Außerdem fehlt Geld: In diesem Jahr gibt es eine Finanzierungslücke von rund 20.000 Euro. Trotzdem wollen die Veranstalter das Fest stattfinden lassen.

Wie viel kostet die Veranstaltung?

Insgesamt kommen bei den Ausgaben laut den Veranstaltern knapp 97.000 Euro zusammen. Diese Summe umfasst die Miete von Technik, Bühnen und Veranstaltungsräumen sowie Gelder für das dazugehörige Fachpersonal bis hin zum Marketing, etwa das Drucken von Plakaten.

Obwohl der Rotstift bereits angesetzt wurde – unter anderem beim Personal und Marketing –, seien die Sachkosten im Vergleich zum ersten Planungstand nochmal angestiegen. Beispielsweise kostet es den Veranstalter auch Geld, wenn Busse und Straßenbahnen während des Karnevals Umleitungen fahren müssen.

Gage für die mehr als 80 Gruppen und die Organisatoren gibt es übrigens nicht. Denn die sind ehrenamtlich im Einsatz.

Wie viel Geld haben die Veranstalter eingenommen?

Bei den Einnahmen stehen statt der beantragten 72.000 Euro nur 40.000 Euro, die die Bremer Wirtschaftsförderung geben kann. Das Kulturressort gibt nach Angaben der Organisatoren weitere 12.300 Euro dazu – das seien fünf Prozent mehr, als bisher, sagte ein Sprecher des Kulturressorts. Mehr sei aber leider nicht drin. Der Beirat Mitte und der Verein Viertel e.V. geben auch noch Gelder hinzu.

Über Eintrittsgelder zu den Abendveranstaltungen, die neue Teilnahmegebühr für die Gruppen sowie durch Spenden und den Verkauf von Merchendise kommen 21.000 Euro zusammen.

Wir haben uns gesagt: Es freuen sich zu viele Leute darauf und es wäre kein schönes Gefühl, jetzt keinen würdigen Abschluss mit dem Karneval zu machen.

Janine Jaeggi, künstlerische Leiterin des Samba-Karnevals

Kann man die Veranstaltung unterstützen?

Die Initiative Bremer Karneval bittet weiterhin um Spenden, auch über die Crowdfunding-Plattform Betterplace. "Es sind schon Spenden reingekommen, aber nicht genug", sagte Janine Jaeggi, künstlerische Leiterin des Samba-Karnevals.

Gibt es denn eine Chance, dass der Samba-Karneval doch noch eine Zukunft hat?

Für das bisherige achtköpfige Organisationsteam steht fest, dass das letzte Wort gesprochen ist. Es stehen zwar noch Gespräche mit Vertretern der Stadt Bremen aus, aber so wie der Samba-Karneval bisher ablief, gibt es ihn nur noch einmal.

Ob im kommenden Jahr aber vielleicht doch noch Samba-Karneval in Bremen gefeiert wird und wenn ja, in welcher Form, muss sich zeigen. Vonseiten des Kulturressorts heißt es, man kenne den Wert der Veranstaltung – auch als Touristenmagnet und Teil einer attraktiven Kulturstadt Bremen. Die Haushaltslage sei aber eben angespannt.