Drei Mal Weltklasse im Bremer Sendesaal: Klavierfestival startet
Zu hören sind beim Mini-Festival "Auf schwarzen und weißen Tasten" auch Stücke, die nur eine Handvoll Musiker spielen können. Der Künstlerische Leiter verspricht ein originelles Programm.
Charles Valentin Alkans Symphonie für Klavier Solo ist so schwer, dass es kaum jemand spielen kann. Weltweit seien ihm nur zwei Frauen bekannt, die das Stück im Repertoire hätten, sagt Wilfried Schäper, Künstlerischer Leiter des Festivals "Auf schwarzen und weißen Tasten", das am heutigen Samstag beginnt – mit dem Auftritt der Bochumer Pianistin Schaghajegh Nosrati. Sie wird Alkans kaum spielbares Stück im Sendesaal aufführen, dazu Werke von Bach, Bartók und Haydn. "Schaghajegh Nosrati ist weltweit eine der besten ihrer Generation", schwärmt Schäper voller Vorfreude von der 35-jährigen Musikerin.
Das Festival "Auf schwarzen und weißen Tasten", das der Sendesaal gemeinsam mit Bremen Zwei ausrichtet, setzt sich seit seinen Anfängen vor 35 Jahren zum Ziel, Weltklasse-Pianistinnen und -Pianisten vorzustellen, die sich abseits des Mainstreams bewegen. So auch bei der diesjährigen Jubiläums-Ausgabe von "Auf schwarzen und weißen Tasten", betont Schäper. Wie üblich findet das "Mini-Festival", wie er es nennt, an drei Abenden in einer Woche im Sendesaal statt (4., 8. und 11. Januar, jeweils ab 20 Uhr). "Ich finde es immer wieder hochspannend, wie dasselbe Instrument im selben Saal klingt, wenn unterschiedliche Pianisten darauf spielen", beschreibt er den Reiz der Konzerte.
Ein tanzendes Klavier
Wie Nosrati, so hat Schäper auch den zweiten Pianisten des Festivals bereits zum zweiten Mal eingeladen: Aaron Pilsan aus Österreich. Und wie Nosrati, so wird auch Pilsan ein ungewöhnliches, sehr schweres Programm spielen. Es kreist um das Thema "Tanz". "The Dancing Piano" lautet das passende Motto des Konzerts am Mittwoch, 8. Januar, mit Stücken von Weber, Chopin, Grünfeld, Liszt, Enescu und Schumann.
Das Finale der Klavierreihe im Sendesaal bestreitet am Samstag, 11. Januar, der Bonner Pianist Fabian Müller. Schäper glaubt, dass er der neue deutsche Superstar am Piano werden könnte. Müller war bereits 2023 zu Gast im Sendesaal. Einigen Bremerinnen und Bremern dürfte sein Name zudem bereits ein Begriff sein, weil Müller, ebenfalls 2023, zusammen mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen auf Tournee war. Zum Abschluss von "Auf schwarzen und weißen Tasten" wird er zwei Sonaten von Ludwig van Beethoven spielen sowie die f-moll-Klaviersonate von Johannes Brahms.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Vormittag, 4. Januar 2025, 11.55 Uhr