Wie kam Kind an Drogen? Eltern bestreiten Schuld vor Bremer Gericht
Das Mädchen soll Drogen im Schlafzimmer gefunden und eingenommen haben. Wie das Betäubungsmittel dorthin gelangte, bleibt auch beim Prozessauftakt vor dem Amtsgericht unklar.
Am Bremer Amtsgericht ist am Donnerstag ein Prozess gegen ein Elternpaar gestartet. Die beiden stehen unter Verdacht, die gemeinsame Tochter im Jahr 2019 mit Drogen in Kontakt gebracht zu haben. Das damals 11 Monate alte Mädchen soll im Schlafzimmer der Eltern das Betäubungsmittel MDMA gefunden und eingenommen haben. Dadurch erlitt sie eine schwere Vergiftung. Die Untersuchung im Krankenhaus gab außerdem Hinweise darauf, dass das Kind schon über Monate regelmäßig mit Heroin und Kokain in Kontakt gekommen sein muss.
Kein Elternteil will Drogen im Schlafzimmer aufbewahrt haben
Der Vater räumte vor Gericht ein, zu der Zeit regelmäßig Kokain konsumiert zu haben. Er erklärte jedoch, nie Drogen mit nach Hause gebracht zu haben. Die Mutter, die inzwischen mit den beiden gemeinsamen Kindern vom Vater getrennt lebt, habe selbst nie Drogen konsumiert. Wie die Drogen ins Schlafzimmer der Eltern gelangt sein sollen, ist daher nach wie vor unklar.
Weil noch weitere Zeugen gehört werden sollen, wird die Verhandlung am 20. April fortgesetzt. Dann müssen sich die beiden Elternteile weiter wegen des Verdachts auf Verletzung ihrer Fürsorgepflicht und fahrlässiger Körperverletzung verantworten.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 6. April 2023, 16 Uhr