Bremer Feuerwehrbeauftragte: Häufig Beschwerden wegen Vorgesetzten

Die Bremer Polizei- und Feuerwehrbeauftragte Sermin Riedel

Bremer Feuerwehrbeauftragte bearbeitet mehr als 70 Beschwerden

Bild: Bürgerschaftskanzlei

Sermin Riedel hat in den ersten zwei Jahren ihrer Tätigkeit 71 Beschwerden bearbeitet. Mehr als die Hälfte der Fälle kamen dabei aus der Feuerwehr selbst.

Häufig haben sich Beschäftigte bei Riedel gemeldet, weil sie Probleme mit dem Verhalten von Vorgesetzten hatten. Das teilte die Feuerwehrbeauftragte bei der Vorstellung ihres ersten Jahresberichtes am Montag mit.

Ein Schwerpunkt des vorgestellten Berichts ist der sogenannte Feuerwehr-Skandal aus dem Jahr 2020. Dabei wurden Vorwürfe zu Rassismus, Rechtsextremismus und Sexismus in der Bremer Feuerwehr erhoben. Riedel sieht bei der Aufarbeitung der Vorfälle nach eigenen Angaben noch Nachholbedarf. Verbessern möchte sie dabei, dass sich Beschäftigte in Zukunft ohne Angst trauen, solche kritischen Fälle anonym zu melden. Dafür soll es Schulungen geben und die Kommunikation verbessert werden.

Bremen bundesweit Vorreiter

Weitere Themen des Berichts waren eine verbesserte Ausbildung und die Personalentwicklung bei der Feuerwehr. Aber auch Fehler in Stellenausschreibungen oder schlechter Arbeitsschutz waren Gründe, sagte Riedel. Jeder sechste Fall ließ sich aber nicht abschließend klären, heißt es im Bericht.

Es ist bereits viel erreicht, aber es bleibt noch einiges zu tun, um eine offene und wertschätzende Organisationskultur in der Feuerwehr Bremen zu etablieren.

Polizeibeauftragte Sermin Riedel im Studio von buten un binnen
Sermin Riedel, Bremer Feuerwehrbeauftragte

Neben der Aufarbeitung des Skandals nimmt die Feuerwehrbeauftragte Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern entgegen. Auch Mitarbeiter können sich an sie wenden, wenn sie übergriffiges Verhalten erleben oder Probleme mit Führungskräften haben. In den ersten beiden Jahren nahmen 46 Mitglieder der Bremer Feuerwehr das Angebot wahr.

Die Position einer Feuerwehrbeauftragten gibt es seit rund drei Jahren. Bremen ist bundesweit die einzige Stadt mit einer solchen Stelle.

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Quellen: buten un binnen und dpa.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 31. März 2025, 19:30 Uhr