Esprit-Insolvenz: Was sind die Folgen für die Bremer Beschäftigten?

Über dem Eingang eines Geschäfts ist das Logo der Modekette Esprit zu sehen.

Modekonzern Esprit meldet Insolvenz an

Bild: dpa | D. Kerlekin/Snowfield Photograph

Der Modekonzern litt zuletzt unter sinkenden Umsätzen. In der Region gibt es eine Esprit-Filiale im Weserpark sowie ein großes Outlet-Center im Ochtum Park in Stuhr.

Esprit ist in finanzielle Schieflage geraten. Das Unternehmen hat für seine Obergesellschaft sowie sechs weitere deutsche Töchter Anträge auf Insolvenz gestellt. Die Auswirkungen für die zwei Filialen in Bremen und Stuhr sowie deren Beschäftigten sind laut Gewerkschaft Verdi offen.

Gewerkschaftssekretär Tobias Heimberg-Uelschen sprach von einem "bitteren Moment" für die knapp hundert Beschäftigten in den zwei Filialen in der Region. "Eine Insolvenz kann zu Filial- und Stellenabbau führen, muss es aber nicht", so Heimberg-Uelschen. "Jetzt heißt es, tief Luft holen und abwarten, was durch den Insolvenzverwalter auf den Tisch kommt, dann gucken wir weiter."

Laut Heimberg-Uelschen arbeiten in dem Esprit-Outlet-Store im Ochtum Park in Stuhr bei Bremen knapp 80 Beschäftigte – das Geschäft ist eines von drei Outlet-Stores der Modemarke bundesweit. In der Esprit-Filiale im Weserpark arbeiten demnach 10 bis 15 Beschäftigte.

Esprit hat rund 1.500 Mitarbeiter in Deutschland

Der Modekonzern teilte mit, der Geschäftsbetrieb soll bis auf Weiteres fortgeführt werden. Die rund 1.500 betroffenen Mitarbeiter in Deutschland wurden informiert, wie es weiter hieß. Ziel sei, das maßgeblich aus Deutschland geführte europäische Geschäft zu restrukturieren und zukunftsfähig auszurichten, teilte das Unternehmen mit. Gespräche mit einem interessierten Finanzinvestor seien bereits geführt worden.

Esprit hat nach eigenen Angaben seit geraumer Zeit unter sinkenden Umsätzen gelitten. Betroffen von der Insolvenz sind wesentliche Teile des europäischen Geschäftes. Die Esprit-Töchter in Belgien und in der Schweiz hatten bereits im März 2024 Insolvenz angemeldet. Der Modekonzern Esprit hatte bereits im Jahr 2020 ein Schutzschirmverfahren für mehrere deutsche Gesellschaften beantragt. Damals waren rund 50 Filialen in Deutschland geschlossen worden, etwa 1.100 Stellen wurden gestrichen.

Autorin

Quellen: buten un binnen und dpa.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 15. Mai 2024, 19 Uhr